Friedrich Christian. 283
lieft, gezeigt, und dadurch in den Herzen der
Unterthanen die freudigste Hofnung einer
bessern Zukunft erweckt hatte, erfüllte mit dem
Antritte feiner Regierung die Erwartung der¬
selben, und flößte durch feinen Eifer dem ge¬
drückten Lande wieder aufzuhelfen, dem in
Dürftigkeit und Armuth schmachtenden Bür¬
ger neuen Muth, neues Leben, neuen Trieb
nach Thätigkeit ein. Wenig Monate vorher
verfammleten sich noch ganze Gemeinden,
und berathfchlagten sich muthlos und kummer¬
voll ob sie ihre Geschäfte wieder anfangen,
das ausgefogene Land wieder bebauen, und
die im vorigen Kriege durch erpreßte Kontri¬
butionen und Lieferungen angehauften Schul¬
den zu bezahlen übernehmen, oder sich ihres
Eigenthums lossagen wolten, denn das trau¬
rige Verhälkniß nach dem Kriege, Theurung,
Mangel an Lebensmitteln und der Geldver-
fatl, der manchen vorher begüterten Mann
in Verfall brachte, fezte viele in die unange¬
nehme Verlegenheit, daß sie nicht wüsten, ob
sie vön neuen wieder anfangen, oder ihrGlück
wo anders versuchen solten. Die Landeö-
schulden hatten sich mit ungeheuren Summen
vermehrt, und der große Aufwand voriger
Zeiten hatte das Kammerwesen so zerrüttet,
daß,