Full text: Leitfaden für volkswirtschaftliche Belehrungen an Volksschulen

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Religiöse Lyriker. 
3. Drum sei nur wach und sei bereit 
Und laß nicht ab zu beten, 
So wird der Herr zu seiner Zet 
Gewiß aus Steuer treten; 
Dann schweigt der Sturm, von ihm bedroht, 
Dann legen sich auf sein Gebot 
Die wildempörten Wogen, 
Und ausgespannt 
Von seiner Hand 
Wölbt sich der Friedensbogen. 
Gebet. 
1. Gib mir ein Auge, wie die Sonne klar, 
Und mache mir dein Wesen offenbar. 
2. Gib einen Geist mir, wie die Lüfte frei, 
Damit ich nur in dir gebunden sei. 
3. Gib einen Glauben mir, wie Felsen fest, 
Der sich von keinem Sturm erschüttern läßt. 
4. Und gib ein Herz mir, wie die Quelle rein. 
Und tauche tief mich in die Fluten ein. 
Albert Knapp. 
Geb. 1798 in Tübingen; studierte Theologie; starb 1864 als Stadtpfarrer 
in Stuttgart. 
Der Morgenstern. 
2. In Nacht und Schlummer liegen, 
Das schufst du mir nicht an: 
Ein Licht ist aufgestiegen, 
Da man nicht schlummern kann. 
O selig, wer zum Lichte 
Durchdrang aus seiner Nacht 
Und vor dem Angesichte 
Der ew'gen Sonne wacht. 
I.Wenn ich in stiller Frühe 
Vom Schlummer aufgewacht, 
Blick' ich empor, und siehe, 
Des Morgensternes Pracht! 
Mit sanftem Glanz begegnet 
Sein heitres Auge mir: 
So früh bin ich gesegnet! 
Mein Gott, ich danke dir. 
3. Ich freue mich mit Tränen, 
Daß ich geboren bin. 
Mich zieht zu dir ein Sehnen, 
Dich Liebe zu mir hin. 
Geh auf nach Gram und Schmerzen 
Und bleibe nimmer fern, 
Geh' auf in meinem Herzen, 
Du heller Morgenstern!
	        
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