fullscreen: Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs

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Winterquartier. Nachdem sich die Schnecke zuvor unter Laub, Moos oder lockere 
Erde verkrochen hat, fertigt sie einen dicken, der Öffnung fest aufliegenden Deckel. 
So eingeschlossen hält sie dann den Winterschlaf. Die zum Atmen notwendige 
Luft dringt durch ein kleines Loch in das Innere. Erst mit dem erwachenden 
Frühlinge kommt die Schnecke wieder hervor, indem sie den Deckel loslöst und 
nach außen drängt. Im Sommer legt sie in eine Erdvertiefung 30—40 erbsen¬ 
große Eier, aus denen nach einigen Wochen die zarten, durchsichtigen Jungen 
entschlüpfen. 
Nahrung. Feinde der Schnecke. Die Nahrung der Weinbergschnecke besteht 
in allerlei zarten, grünen Pflanzenteilen, die sie mittels der kleinen, rauhen 
Zunge zerreibt. Schaden richtet sie jedoch kaum an; denn trotz ihrer starken 
Vermehrung tritt sie nur selten in großer Menge auf. Sie besitzt nämlich wegen 
ihres wohlschmeckenden Fleisches viele Feinde. Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, 
Raben, Störche, Stare stellen ihr eifrig nach. Auch der Mensch findet Geschmack an 
ihrem Fleisch. Vielfach dient es als beliebte Fastenspeise. Darum werden die Tiere 
mancherorts in besondern Anlagen, sog. Schneckengärten, gehegt. In unserem 
engern Vaterlande finden sich größere Schneckengärten besonders im Oberamt 
Münsingen. 
Verwandte. An Wegen, Rainen und in Gärten fiirden wir sehr häufig 
die Garten- und die H a i n s ch n e ck e. Eine Schnecke ohne Haus ist die all¬ 
bekannte rote oder dunkelbraune Wegschnecke. 
Der Regenwurm. 
Wie er in der Erde zu wühlen vermag. Überall in der Erde, 
in Gärten, auf Äckern und Wiesen finden wir den Regenwurm. Bei 
in die Ritzen und Spalten des Erdreichs ein. Im nächsten Augenblick 
aber zieht sich der geschmeidige Leih Zusammen. Hierbei schwillt der 
Der Regenwurm. 
a Regenwurm in natürlicher Größe, b Kopf von vorn, c von der Seite, 
<1 einige Ringe mit oen 4 Borstenpaaren, b—d vergrößert. 
a 
Nacht und besonders 
nach warmen Regen 
kommt er auch an 
die Oberfläche. Meist 
aber durchzieht er als 
Wühler den Boden 
nach allen Rich¬ 
tungen. Für diese 
Tätigkeit ist auch sein 
langgestreckter, aus 
zahlreichen Ringen 
bestehender Körper 
ganz geeignet. Gleich 
einem Keil schiebt 
sich das zugespitzte, 
augenlose Kopfende
	        
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