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Verpflichtung des Bauleiters zu sichtbarem Anschlage seines
Namens. Eine dritte allgemeine Sicherungsmaßregel besteht in der
Einführung eines Zwanges für jeden Bauleiter, an leicht sichtbarer
Stelle einen Anschlag anzubringen, welcher den Stand, den
Familiennamen und wenigstens einen ausgeschriebenen Vornamen,
den Wohnort des Eigentümers, sowie des Unternehmers enthält.
Die dingliche Sicherung der Bauforderungen. Der zweite
Abschnitt behandelt die dingliche Sicherung der Bausorderungen und
kann durch landesherrliche Verordnung (also für jeden der Bundes¬
staaten besonders) eingeführt werden; vorher ist die Gemeinde, die
Handwerkskammer des Bezirkes und die gesetzliche Arbeitervertretung
zu hören. Dadurch sollen die Forderungen der Baugläubiger, welche
sie an den Bauherrn haben, sichergestellt werden; dies geschieht durch
den sog. Bauvermerk, d. h. die Baupolizeibehörde stellt den An¬
trag, vor Erteilung der Bauerlaubnis eine Eintragung in das
Grundbuch vorzunehmen. Dieser Bauvermerk dient als Vormerkung
aus Eintragung der Bauhypothek. Aus Antrag des Baugeld¬
gebers bestellt das Amtsgericht, in dessen Bezirk die Baustelle gelegen
ist, einen Treuhänder. Er soll ein Bausachverständiger sein und hat
dafür Sorge zu tragen, daß die Zahlungen ordnungsgemäß erfolgen.
Eine weitere Sicherheit für die Baugläubiger ist in dem Gesetze vor¬
gesehen durch die Errichtung eines B anschössen amt es seitens der
Gemeindebehörde. Die Mitglieder desselben sollen Bausachverständige
sein. Die Obliegenheiten der Bauschöffenämter bestehen in der Fest¬
stellung der voraussichtlich entstehenden Baukosten, des Baustellenwertes,
Verwendung der hinterlegten Kaution und Vermittelung gütiger Eini¬
gung der Beteiligten. Nach Fertigstellung des Baues sind binnen
vier Wochen alle Bauforderungen bei dem Bauschöffenamte anzumelden.
VIII.
Die Reichsversicherungsordnung.
Entstehung der Arbeiterverstcherungsgefehe.
Die Hohenzollernfürsten haben es stets als ihre höchste Pflicht
angesehen, das Wohl ihrer Untertanen zu fördern. Als in den
siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts für die
Industrie eine Zeit des Aufblühens begann, war ein mächtiges
Anwachsen der Arbeiterbevölkerung die Folge. Die überaus traurige
Notlage, in welche die Angehörigen des Arbeiterstandes oft kamen,
wenn der Ernährer der Familie von längerer Krankheit heimgesucht