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„Zieh da, die roten Ziegeldächer zwischen den jungen Bäumen,
die sauberen Wege."
„Oie frischgestrichenen Brunnenrohre."
„Oie Zelder — das Vieh!"
„Robert hat Glück gehabt, als er den Weg in dieses frische
Werden fand."
Bald waren sie bei ihm, bald hörten sie aus seinem Munde
von dem Allerschönsten, wovon ein junger deutscher Mann reden
kann, von großer Arbeit und von der Sreude über den
Erfolg. Er führte sie durch Wohnstube, Rammer, Rüche, deren
neue Möbel seine fleißigen Hände lobten, in die Werkstatt, und
sie nahmen herzlichen Anteil an seinen Plänen.
Zie waren mit auf dem Ztandesamte und in der Rirche:
„Unser Hochzeitsgeschenk kriegst du erst nächste Woche", sagte
Oskar, als sie gegen Abend schieden.
„Nein", wehrte er, „das schönste Geschenk war ja, daß ihr
zu meiner Hochzeit kamt. Man ist so arm, wenn man an seinem
Ehrentage keine Kreunde hat. Euer Besuch hat mir in der ganzen
Kolonie ein anderes Ansehen gegeben."
Mit herzlichen Wünschen schieden die Brüder von Robert,
und auf der Bahnfahrt nach Berlin berieten sie, mit was für
einem Geschenk sie ihren Zreund wohl am meisten erfreuen
könnten. Zie kamen zu dem Entchluß, ihm eine Arbeitsmaschine
für die neue Werkstatt zu schicken. Oie würde ihm wohl den
meisten Zegen stiften können.
Aufgaben: Weise nach a) wie sich die §inanzlage unserer Schutz¬
gebiete gebessert hat,- d) welche Rohstoffe wir aus ihnen beziehen können,-
c) mit welchem Erfolge das Deutschtum in den Gstmarken gestärkt wird.
Schluß.
Südwärts trug der Zug die Brüder der schlesischen Heimat ent¬
gegen. Zie saßen zuerst stumm einander gegenüber und dachten —
an das junge Glück in der Ostmark. Unwillkürlich lächelten beide
und gestanden sich, daß sie Zehnsucht nach gleichem Glück trugen.
Zalsch ist es, voll bitteren Neides vom Zufall die Erfüllung
berechtigter Wünsche zu erhoffen. Aber männlich und richtig
ist es, das als erreichbar Erkannte sich mutig selbst zu erschaffen,
vielen ist es vergönnt, von einem Elternhause voll Gottessegen