Full text: [Band 3 = Quarta, [Schülerband]] (Band 3 = Quarta, [Schülerband])

IV. 
Aus Welt- und Kulturgeschichte. 
24. Altägyptische Totenverehrung. 
Meist nach A. Erman, Ägypten, bearbeitet von Ö. Glaser. 
i mt 
'ie alten Ägypter waren von der Unsterblichkeit der Seele 
(I überzeugt. Sie hatten dabei die eigentümliche Vorstellung, 
daß für das Weiterleben der Seele nach dem Tode die 
Erhaltung des Leichnams von größter Wichtigkeit sei. Der Geist 
des Verstorbenen mußte die Möglichkeit haben, in den Körper, 
den er früher bewohnt hatte, so oft es ihm beliebte, zurückzukehren. 
Es galt also, den Leib vor dem Verfall zu schützen, und man erreichte 
dies durch das Einbalsamieren der Leichen.1 Die Eingeweide und 
das Gehirn wurden entfernt und durch wohlriechende Stoffe ersetzt. 
Dann wurde der Körper längere Zeit in eine Salzlösung gelegt und 
endlich von oben bis unten mit feinen Binden luftdicht umwickelt. 
Die auf diese Weise behandelten Leichen nennt man Mumien. 
Viele haben sich bis auf den heutigen Tag noch so gut erhalten, 
daß sie die Gesichtszüge erkennen lassen. Sie ruhten meist in 
Särgen aus Holz oder Pappe, die mitunter in einem großen steinernen 
Sarkophag standen. Die äußeren wie die inneren Särge pflegte man 
mit Hieroglypheninschriften zu bedecken, in denen die Schutz¬ 
götter der Toten angerufen wurden. 
Mit großer Sorgfalt wurden auch — wenigstens von denen, 
die die nötigen Mittel dazu hatten — die Gräber hergestellt, „die 
ewigen Häuser", wie sie die Ägypter nannten im Gegensatz zu den 
Wohnungen der Lebendigen, die man als „Herbergen" bezeichnete. 
Sie wurden auf dem westlichen Wüstenrande angelegt, hinter dem 
7*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.