274 —
blühender Ackerbau beleben Handel und Wandel zu rascher, anhaltender
Entwicklung.
In diesen Kreisen entrollt sich nun folgendes Zahlenbild:
Sulingen: 53896 Hektar, 20000 Einwohner, 36 Flecken und Dörfer,
* selbständige Handwerker, 255 Gesellen, 144 Lehr—
inge.
29656 Hektar, 48600 Einwohner, 56 Flecken und Dörfer,
u selbständige Handwerker mit 931 Gesellen, 364 Lehr⸗
ingen.
Es besitzt somit Sulingen fast die doppelte Fläche und weniger
als die Hälfte Handwerker gegenüber Linden.
Setzen wir diese Zahlen in Vergleich mit den entsprechenden
in der Großstadt Hannover-Linden, so erhalten wir folgende Tabelle:
reis
Einwohner
Selb⸗
ständige
Hand⸗
werker
R
*
nilste
Prozentsatz
der Ein⸗
wohner zu
der Hand⸗
werkerzahl
inkl. Gesellen
und Lehrlinge
Prozentsatz
der Ein⸗
wohner zu
den selb⸗
ständigen
Handwerkern
—
Sulingen
Landkreis Linden . ..
Stadtkreis Linden . ..
Stadtkreis Hannover.
20 000
18 600
z1 dõ
25 o82
443
1055
698
5377
255 144
551361
291
10321 2
421
185
3.50
3316
91
R
üʒo
210
Es fallen somit in den Städten Hannover und Linden zusammen
301992 Einwohner mit 6075 selbständigen Handwerkern, auf je
49,71 Einwohner 1 Handwerker, desgl. die Landkreise Sulingen und
Linden zusanmen 68600 Einwohner mit 1498 selbständigen Hand—
werkern, auf je 45,79 ein Handwerker.
Man kann daraus schließen, daß etwa die Hälfte aller selb—
ständigen Handwerker auf dem Lande seßhaft ist. Aus der
Statistit wie aus der Praxis geht ferner hervor, daß sich relativ in
den Großstädten mehr Gesellen aufhalten wie auf dem Lande, und es
gibt in der Tat viele Gesellen, die eine längere Arbeitslosigkeit in der
Großstadt der Abwanderung auf das Land vorziehen.
Noch vor wenigen Jahren fehlte es dem Landhandwerk an einer
Interessenvertretung, die nun in den 71 deutschen, nach Regierungs—
hezirken oder Bundesstaaten abgegrenzten Handwerks- und Ge—
werbekammern seit dem Jahre 1900 geschaffen worden ist. In
diesen Kammern sitzen städtische und ländliche Handwerker zusammen,
und man darf behaupten, daß die Ausgaben der Kammern, die teils
durch Umlegung aͤuf die Handwerksbetriebe, teils durch staatliche Zu—
schüsse gededtt werden, hauptsächlich der Förderung des tändlichen
Handwerks dienen. Zunächst ist die Organisation der Landhand—
werker in den letzten Jahren bedeutend gefördert worden. In fast
allen Landkreisen wurden entweder Fachinnungen für besondere Hand—