Full text: Grundriß der Weltgeschichte

30 § 14-15. Alte Geschichte, x-476 n. Chr. 
ober bnrch Gegenruf verwarf. Später würbe bie königliche 
Macht noch mehr beschränkt bnrch bie fünf Ephoren ober Auf¬ 
seher aller Bürger, selbst ber Könige. 
6*. Ihre kriegerische Tüchtigkeit, aber freilich auch ihre rauhe 
Gesinnung unb Gewaltthätigkeit zeigten bie Spartaner zunächst 
in ben Kriegen gegen ihre Nachbarstaaten. Messenien unter¬ 
warfen sie in zwei Kriegen. Im ersten mesfenifchen Krieg 
(743—724) erstürmten sie nach bem Tobe bes messenischen An¬ 
führers Aristobemns bie Bergfestung Jthame; int zweiten 
(685—668) gewannen bie Spartaner, bnrch bie Kriegsgesänge 
bes athenischen Dichters Tyrtüus begeistert, ben Sieg gegen 
Aristomenes unb eroberten bie steile Bergfeste Jra. Eiii großer 
Teil ber Messenier wanderte nach Unteritalien unb Sieilien ans 
unb ließ sich in Rheginm ober in Zankle, nunmehr Messana 
genannt, nieder. Die Zurückbleibenden würben von ben Spar¬ 
tanern zu Periöken ober zu Helioteu gemacht (f. § 18, 2). 
7*. Balb bekam Sparta bie Oberherrschaft auch über bie 
übrigen Staaten bes Peloponnes; nur Argos leistete hartnäckigen 
Wiberstand. Selbst über bie Grenzen bes Peleponnes hinaus 
machten bie Spartaner ihren Einfluß geltenb. Besonbers begünstig¬ 
ten sie ben Abel ober bie Aristokratie gegen bie bamals vielfach 
an ber Spitze von Stabten ober Staaten stehenben Alleinherrscher 
ober Tyrannen, so gegen Polykrates auf Samos, gegen Hip- 
Pias in Athen (§ 15, 4) u. a. 
§ 15. 
B. Athen, ber Hauptort ber Ionier. 
1. Unter ben ionischen Staaten nahm Attika mit Athen 
bie erste etelle ein, wie Sparta unter ben borischen. Sparta ist 
groß geworben bnrch Einfachheit ber Sitten unb burch Ausbil¬ 
dung ber körperlichen Kraft, Athen bagegen durch vielseitige 
gei|tige Bilbung, burch Pflege ber Wissenschaft unb Kunst. 
In alter Zeit (um 1500 v. Chr.) soll Cekrops aus Unter- 
äghpten bie Kultur nach Attika gebracht unb bie Burg von 
Athen, bie Akropolis (Cekropia), gegründet haben (§ 10, 2). 
Einige Jahrhunderte später vereinigte Th eseus (§ 11, 2) zwölf 
attische Gemeinden zu einer Volksgemeinde mit einem gemein¬ 
samen Heiligtum in Athen. — Die Einwohner von Athen zer- 
sielen in drei Stände: Erbadel (Enpatrideu), Ackerbürger und 
Gewerbtreibende. Sie wurden von erblichen Köniaen be¬ 
herrscht. 
2. Als die Dorier vom Peloponnes her einen Einfall in 
Attika machten und das Orakel sie bedeutete, sie würden siegen,
	        
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