Full text: Enthaltend: Natur-, Menschen-, Sprach- und Bibelkunde, nebst einem Anhange von den christlichen Sonn- und Festtagen (Theil 1)

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beeren heißen Rosinen. Im Norden kommt der 
Weinstock nicht fort. Nach Beschaffenheit deS Bodens 
und CliniaS ist der Wein verschieden von Farbe und 
Geschmack, z. B. Rheinwein, Malaga, MuSkalwein 
u. a. m. — Soll der Weinstock gut tragen, so darf 
das sogenannte Geizen (Abkneifen der überflüssigen Ran¬ 
ken) nicht versäumt werden. Um ihn gegen das Ver- 
frieren zu schuhen, thut man wohl, wenn man ihn vor 
Anfang des Winters mit Strohmatten zudeckt. Bei 
erfrornen Weinstöckeu schneidet mau das gefrorne Holz 
im Frühjahr, wenn der Saft steiget, ab, bohrt Löcher 
in den alten Stock, seht tragbare Zweige ein, und ver¬ 
bindet sie mit Barimwachs. Diese eingesehten Zweige 
bringen gleich in dem ersten Jahre Früchte. 
Der Berberizenbecrstrauch oder Sauerdorn 
Mit traubenförniigen, gelben Blumen, dreifachen Dornen 
und rothen Beeren, ist ein sehr nützlicher Strauch. Die 
Berberizenbeeren vertreten oft im Haushalte die Stelle 
der Citronen. Die Wurzeln des Strauchs werden zum 
Gelbfärben, besonders des Saffrans verwendet. — Der 
Strauch selbst giebt den besten lebendigen Zaun. —Auch 
läßt sich aus den Beeren eiri sehr gesunder und schmack¬ 
hafter Essig bereiten. 3. Der Hollunder oder Glieder, 
gleichfalls ein Strauch von vielfachem Ruhen. Die 
jungen Knospen mit Wasser abgekocht, geben einen Sa¬ 
lat, auch mit Spinat vermischt ein Gemüse. Die gelbe 
Rinde der Wurzel, dient in der Arzenei, auch zum 
Braun - und Gelbfärben. Die jungen frischen Blätter 
werden bei entzündeten Geschwülsten, der ausgepreßte 
Saft bei Quetschungen mit Ruhen gebraucht. — Flie¬ 
derthee und Fliedermuß sind schweißtreibende Mittel. Aus 
der Blüthe bereitet man Holluudermilch und den Hol¬ 
lunderessig. ^socl) gehören zu dieser Ordnung 
der Iohanniöbeer-, Srachelderr-, Himdeer-, Hei-
	        
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