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beeren heißen Rosinen. Im Norden kommt der
Weinstock nicht fort. Nach Beschaffenheit deS Bodens
und CliniaS ist der Wein verschieden von Farbe und
Geschmack, z. B. Rheinwein, Malaga, MuSkalwein
u. a. m. — Soll der Weinstock gut tragen, so darf
das sogenannte Geizen (Abkneifen der überflüssigen Ran¬
ken) nicht versäumt werden. Um ihn gegen das Ver-
frieren zu schuhen, thut man wohl, wenn man ihn vor
Anfang des Winters mit Strohmatten zudeckt. Bei
erfrornen Weinstöckeu schneidet mau das gefrorne Holz
im Frühjahr, wenn der Saft steiget, ab, bohrt Löcher
in den alten Stock, seht tragbare Zweige ein, und ver¬
bindet sie mit Barimwachs. Diese eingesehten Zweige
bringen gleich in dem ersten Jahre Früchte.
Der Berberizenbecrstrauch oder Sauerdorn
Mit traubenförniigen, gelben Blumen, dreifachen Dornen
und rothen Beeren, ist ein sehr nützlicher Strauch. Die
Berberizenbeeren vertreten oft im Haushalte die Stelle
der Citronen. Die Wurzeln des Strauchs werden zum
Gelbfärben, besonders des Saffrans verwendet. — Der
Strauch selbst giebt den besten lebendigen Zaun. —Auch
läßt sich aus den Beeren eiri sehr gesunder und schmack¬
hafter Essig bereiten. 3. Der Hollunder oder Glieder,
gleichfalls ein Strauch von vielfachem Ruhen. Die
jungen Knospen mit Wasser abgekocht, geben einen Sa¬
lat, auch mit Spinat vermischt ein Gemüse. Die gelbe
Rinde der Wurzel, dient in der Arzenei, auch zum
Braun - und Gelbfärben. Die jungen frischen Blätter
werden bei entzündeten Geschwülsten, der ausgepreßte
Saft bei Quetschungen mit Ruhen gebraucht. — Flie¬
derthee und Fliedermuß sind schweißtreibende Mittel. Aus
der Blüthe bereitet man Holluudermilch und den Hol¬
lunderessig. ^socl) gehören zu dieser Ordnung
der Iohanniöbeer-, Srachelderr-, Himdeer-, Hei-