Full text: Das erste Schuljahr ohne Lese- und Schreibunterricht oder Darstellung eines Anschauungs-Unterrichtes, der den gesammten Schulunterricht begründet ; zum Gebrauch in Volks- und Kleinkinderschulen ; mit vielen eingeflochtenen Erzählungen, Liedern und Zeichnungen

Einleitung 
Vielfach haben sich schon Stimmen gegen den zu frühen Lese- 
und Cchreibunterricht erhoben, und mehr und mehr gewinnt die 
Ansicht, diese beiden Lehrfächer vom ersten Schulunterrichte aus¬ 
zuschließen, weitern Raum. Wie denn auch die Sache selbst schon 
in einigen Schulen Eingang gefunden hat. Nach unserem Plane 
sollte das Lesen und Schreiben auö dem ersten Schul¬ 
jahre ganz verdrängt und durch einen umfassenden 
AnschauungS-Unterricht ersetzt werden, in dem sich 
mit den Uebungen im Anschauen und Sprechen daS 
Memoriren, das Singen und Zeichnen vereinigt. 
In gewohnter Weise, die Jedermann bekannt, werden die 
Kinder gleich bei ihrem Eintritt in die Schule mit den AnfangS- 
gründen des Lesens und Schreibens beschäftigt, so daß eS scheinen 
möchte, diese beiden Fächer seien die Brücken, die zu allem Lernen 
führen müssen. Solche Einrichtung hat aber für die Schule nam¬ 
hafte Nachtheile zur Folge. Wir wollen sie hier näher ausein¬ 
ander setzen. 
Der Lese- und Schreibunterricht ist 
1. für die Anfänger zu schwer. 
Die Schule empfängt die Kinder in eitlem Alter, in dem daS 
geistige Leben erst erwacht, in dem die Sprache noch unbestimmt 
und arm ist, in dem die Eindrücke noch weniger fest, die Begriffe 
noch dunkel und verworren sind. Um dieselben nun für daS 
eigentliche Lernen, daS doch meistens mit abstrakten Begriffen zu 
thun hat, zu gewinnen, sollte sie durch anziehende Gespräche die 
Sprache verbessern und bereichern, an anschaulichen Gegenständen
	        
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