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beweglich war, zu retten; das HauS, in dem sie lange Jahre gewohnt, 
den Weinberg, die Ölpflanzung, den Obstgarten, was alles sie mit 
ihrer Hände Arbeit und eisernem Fleiße sich geschaffen, mußten sie 
leider zurücklassen. In einigen Stunden, oft nur Minuten, war es 
eine Wüste von Lavablöcken und Felstrümmem, der Schauplatz trost¬ 
loser Verheerung, auf dem selbst die Grenzmarken des früheren Be¬ 
sitztums nicht mehr zu erkennen sind) 
Der Schwefel- und Kohlendampf wurde immer lästiger und die 
Hitze der Lava schon fühlbar; endlich standen wir plötzlich vor dem 
langsam heranrückenden Lavawalle. Die Vorstellung, die man sich 
von einem Lavastrome macht, trifft wenig mit der Wirklichkeit zu¬ 
sammen. Die Lavaflut ist nicht eine feurige, fließende Masse, sondern 
ein 5 bis 9 Meter hoher Steinwall, gebildet teils aus schwarzen, 
teils aus dunkelrot glühenden Felsblöcken. Und dieser Wall, welcher 
von der am Boden hinkriechenden flüssigen Lava getragen wird, rückt 
nun sichtlich, ungefähr 1/3 bis 1 Meter in der Minute, auf uns zu. 
Fortwährend lösen sich einzelne mächtige, glühende Blöcke von 
dem Gipfel des Walles ab, stürzen mit Getöse herunter und setzen 
alles, was in ihrem Wege steht, augenblicklich in helle Flammen. 
Zuweilen klafft in dem vordrängenden Felsenwalle Plötzlich ein großer 
Schlund auf, und eine feurige Lavaglut schießt, wie das flüssige Erz 
bei einem Glockengüsse, brausend hervor, entzündet, was sie berührt, 
und wird, schnell zu Lavablöcken erkaltend, mit der übrigen Masse 
vorwärts geschoben. Es ist ein Anblick so gewaltig und überraschend, 
so neu und überwältigend, daß man nur sprachlos staunend dastehen, 
das Großartige und Wunderbare der Erscheinung aber nicht mit 
Worten beschreiben kann. 
„Kommen Sie," rief mir mein Begleiter zu, „kommen Sie, in 
drei Minuten wird das Haus des Pfarrers von der Lava überflutet 
werden!" Wir eilten durch den immer dichter werdenden Rauch und 
die unerträgliche Hitze, die uns die Haut im Gesicht aufzog, längs 
der Lavaglut bergaufwärts. 
Wir erreichten endlich den großen Weinberg des Pfarrers, in 
dessen Mitte das stattliche, auch schon ganz ausgeräumte Pfarrhaus 
lag. Der alte Pfarrer bemühte sich mit Hilfe einiger Männer, die 
Weinpfähle abzureißen, um wenigstens diese als Brennholz zu retten. 
Sein schwarzer Hund, ein kluges, treues Tier, lief immer, ängstlich 
bellend, zu dem verlassenen Hause hin, dem ein 8 Meter hoher Lava¬ 
wall schon bis auf 10 Meter nahe gerückt war, und dann wieder 
zu seinem Herrn zurück, an dem er bellend aufsprang, als wolle er 
ihn vor der herannahenden Gefahr warnen. Der Pfarrer hatte sich 
soeben wehmütig nach dem Hause gewendet, an dessen dicken Stein¬ 
mauern sich die Lavablöcke immer höher aufdämmten, — er betrachtete 
das Heimwesen, in dem er so lange gewohnt und gewaltet hatte, mit 
tiefer Trauer zum letztenmale. In demselben Augenblicke stürzte die 
an den Steinmauern turmhoch aufgedämmte Lava mit furchtbarem
	        
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