49
5. Sei arbeitsam und wirtschaftlich!
27. Segen
1. Es ist ein tiefer Segen,
der aus dem Wort dir spricht:
„Erfülle allerwegen
getreulich deine Pflicht!"
Das nehme wahr dein Wille,
wie gleichen Pendelschlag,
der nur erst, schweigt er stille,
die Ruh' dir stören mag.
2. Welch Ziel du magst erstreben,
sei's nah, sei's hoch und fern, —
weiht nicht die Pflicht dein Leben,
so fehlt dein guter Stern:
Der Stern, der wunderhelle
mit reinem Himmelslicht
von seiner ew'gen Quelle
dir zum Gewissen spricht.
der Pflicht.
3. Das Glück mag bilden, ründen,
erhöh'n und Schmuck verleih'n;
doch muß, um fest zu gründen,
die Pflicht geschäftig sein,
du freust dich am Gestalten,
du nennst mit Stolz, was dein;
doch wahren und erhalten,
das kann die Pflicht allein.
4. Wie sie mit freud'gen Sorgen
ihr Tagwerk gestern tat.
So tut sie's heut und morgen
und nimmt von sich nur Rat.
Der Lüg' und allem Schlechten
geht sie bedacht vorbei;
Schritt hält sie mit dem Rechten,
und dienend ist sie frei.
5. O halte sie in Ehren,
die fromme Schaffnerin;
sie bürgt noch im Entbehren
dir köstlichen Gewinn
und rettet dir aus trüber
Bedrängnis dieser Welt,
was übers Grab hinüber
dir Wort und Treue hält. I. Hammer.
28. verschobene Arbeit.
Es gibt einen Hauskobold von sehr bösartigem Wesen, der heißt:
Verschobene Arbeit. Hat man ihn eingelassen, so ist er schwer wieder
fortzubannen. Man weiß wohl, wo er sitzt, sei es im Garten oder in der
Scheune oder im Keller oder in einem Schrank; aber man scheut sich
so sehr vor ihm, daß man am liebsten sich gar nicht nach ihm umsieht,
und fällt es einem ein, daß er da ist, so pfeift man wohl ein Liedchen,
um sich auf andere Gedanken zu bringen. Und doch ist dieser Haus¬
kobold überaus schädlich, verdirbt den Hausrat, zerfrißt die Kleider und
nimmt dem Tagewerk den Segen. Mit Sprüchlein und Kräutern ist
nichts gegen ihn zu machen. Abwarten, ob er vielleicht von selbst geht,