Object: Deutsche Geschichte (Teil 3)

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In aller Stille traf Bonaparte seine Vorbereitungen. Von T o n l o n 
aus segelte seine Flotte ab. Zwar war der englische Admiral Nelson 
dicht hinter ihm; doch gelang es Napoleon, die afrikanische Küste zu er¬ 
reichen. Bei Alexandria setzte er seine Truppen ans Land, und durch 
die Wüste führte er sie dann gen K a i r o. Erst bei den Pyramiden erschienen 
die Mameluken in Schlachtordnung. Ihre Reiterhorden wurden in die Flucht 
getrieben. Allerdings dauerte die Siegesfreude nicht lange; denn es kam 
die schlimme Nachricht, daß die französische Flotte von Nelson bei Abnkir 
vollständig zerstört worden sei. 
Dem Heere war jetzt der Rückweg abgeschnitten. Außerdem erschien 
nun noch ein neuer Feind, der Sultan, auf dem Plan. Eine türkische 
Armee rückte durch Syrien heran. Ihr zog Bonaparte nach Palästina 
entgegen und besiegte sie dort: aber die Festung Akkon trotzte seiner Be- 
lageruug, und unter großen Verlusten kehrte er nach Ägypten zurück. Hier 
erfuhr er aus den Zeitungen, daß Frankreich in großer Not sei und sich 
gegen Österreich, Rußland und England zu wehren habe. Rasch entschlossen 
übertrug Bonaparte den Oberbefehl einem andern General, bestieg ein Fahr- 
zeug und erreichte glücklich die französische Küste. In Paris wurde er von 
der Bevölkerung als Retter des Landes begrüßt. 
5. Bonaparte wird Erster Konsul 1799. Neue Erfolge. Die Direktoren 
hatten alles Ansehen verloren. Bonaparte wollte sie beiseite schieben. Die 
Volksvertreter aber widersetzten sich einer Änderung der Verfassung. Da 
schickte der junge General seine Grenadiere in den Sitzungssaal und ließ sie 
auseinanderjagen. Nach diesem Staatsstreich legte er dem Volke eine neue 
Verfassung vor. Eine gewaltige Mehrheit stimmte dafür: Bonaparte wurde 
durch sie Erster Konsul (1799). 
Dem Scheine nach blieb Frankreich eine Republik; in Wirklichkeit 
aber war es eine Monarchie geworden. Bald zeigte sich, daß ein tüchtiger 
Staatsmann an der Spitze stand. Die grenzenlose Verwirrung, die im 
Lande geherrscht hatte, hörte auf. In wenigen Wochen war eine ganz neue 
Ordnung geschaffen. 
Dann ging's nach Italien gegen die Österreicher. Napoleon selbst 
führte die Hauptarmee über den mit Schuee und Eis bedeckten St. Bern- 
t)ard; eine andere Abteilung überschritt den St. Gotthard. Bei dem 
Dorfe Maren go überraschte er die Feinde und trieb sie zu Paaren. Als 
er sich hierauf zum Marsche gegen Wien anschickte, schloß Kaiser Franz 1801 
den Frieden zu Luueville, dem bald das Deutsche Reich beitrat. Frank- 
reich erhielt das ganze linke Rheinufer. 
6. Die Neuordnung Deutschlands. Durch den Frieden zu Luueville 
verloren viele deutsche Fürsten Besitzungen auf dem linken Rheinufer. Da- 
für wurden sie auf dem rechten entschädigt. Man nahm hierzu alle geist¬ 
lichen Fürstentümer außer Kurmainz und die Freien Reichsstädte 
außer Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg. So 
verschwanden mit einem Schlage 112 Kleinstaaten von der Karte. Preußen 
erhielt damals die BistümerHildesheim und Paderborn, Münster, 
Teile von Mainz und die Städte Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen 
und Quedlinburg. 
Die Verteilung der Gebiete erfolgte dem Namen nach durch eine
	        
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