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trat in die Versammlung und verkündigte den Befehl der
Mager. Als Kambyses die Worte des Heroldes vernahm,
meinte er, er spräche die Wahrheit, und glaubte sich von
Prexaspes, den er hingeschickt hatte, seinen Bruder Smerdis
zu tödten, hintergangen, und sprach: „Prexaspes, hast du
mir also das Geschäft ausgerichtet, das ich dir auftrug?"
Dieser aber sprach: „Herr, das ist nicht wahr, daß dein
Bruder Smerdis sich wider dich empört hat, denn ich selbst,
nachdem ich deinen Befehl vollzogen, habe ihn mit eigenen
Händen begraben." Bald kam Prexaspes der Sache auf
den Grund, und auch Kambyses sah ein, daß sich der Mager
Patizeithes und sein Bruder Smerdis wider ihn empört
hatten.
Jetzt gedachte Kambyses seines Traumes, wie Smerdis
auf dem königlichen Throne säße und mit dem Haupte den
Himmel berühre. Er beweinte den Tod seines Bruders und
brach gegen die Mager nach Susa auf. Als er sich auf das
Pferd schwang, ging der Beschlag an seiner Dolchscheide ab,
und der entblößte Dolch fuhr ihm in den Schenkel. Da
ihm der Stoß tödtlich schien, erkundigte er sich nach dem
Namen der Stadt und erfuhr, daß sie Ekbatana heiße.
Nun sah er ein, daß eine Weissagung, er werde in Ekbatana
sterben, in Erfüllung gehe. Er aber glaubte, daß er in seiner
Hauptstadt Ekbatana in Medien sterben würde, während
die Weissagung Ekbatana in Syrien meinte. Zwanzig Tage
nach seiner Verwundung berief er die Perser zu sich und
ließ sie schwören, nicht zuzugeben, daß die Herrschaft wieder
an die Meder komme. Bald darauf starb er. Prexaspes
aber, für den es nach dem Tode des Königs gefährlich war,
den Mord des Smerdis zu gestehen, läugnete hartnäckig die
That.
XV.
Dareios, Sohn des Hystaspes.
(522—486 v. Chr.)
Nach dem Tode des Kambyses herrschte der falsche
Smerdis (Pseudo-Smerdis) sieben Monate lang und bewies
gegen alle seine Unterthanen eine außerordentliche Milde,