Full text: Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form (Theil 1)

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wurde. Da in der Staatsverwaltung (Simon sein Gegner 
war, so ruhte er nicht eher, bis dieser durch den Ostraeismus 
verbannt wurde: er war aber auch der erste, der, als nach 
der Schlacht bei Tanagra das Volk die Rückkehr Cimons 
wünschte, den Antrag aus dessen Zurückberufung stellte. So 
wußte er sich den Launen und Wünschen des Volkes zu fügen 
und dessen Gunst zu bewahren, so lange ihm im Staate noch 
Gegner, wie Cimon, und nach dessen Tode Thucydides, im 
Wege standen. Stets suchte er dem Volke etwas zu bieten, 
indem er bald Festversammlungen, bald öffentliche Speisungen, 
bald feierliche Umzüge durch die Stadt veranstaltete. Er 
führte für die Bürger in der Volksversamnllung und für die 
Richter einen Sold ein, der anfangs täglich einen, später drei 
Obolen (2 Gr. 10 Pf.) betrug, während früher die Bürger ' S 
jene Leistungen umsonst übernehmen mußten. Den Armen 
gab er an den großen Festen, wo in Athen Schauspiele auf¬ 
geführt wurden, aus dem öffentlichen Schatze Theatergeld. 
Der Bundesschatz war 'Don, der Insel Delos nach Athen/,« '/^. 
verlegt: dieses Geld - war ursprünglich dazu bestimmt, die 
Kosten für die Perserkriege zu bestreiten und die Bundesge- 
noffen zu schützen. Da von den Persern keine Gefahr mehr ", UJ, 
7, drohte, glaubte Perikles den Bundesgenossen über die 
weitere Verwendung des Geldes keine Rechenschaft schuldig 
^ zu sein, und führte -mit diesen Hülfsquellen jene herrlichen 
Kunstwerke auf, an denen jfich die berühmtesten Künstler 
:> Athens, vor allen der unsterbliche Phidias, Perikles 
Freund, der das Ganze leitete, verewigt haben, und deren Auf- 
- bau Wohlstand und Reichthum auf alle Klassen des Athenischen 
Y Volkes verbreitete. Baumeister, Bildner, Erzarbeiter, Stein- 
^ schneider, Färber, Goldarbeiter, Maler, Sticker, kurz jede 
Kunst, jedes Gewerbe fand durch jene Bauten, Bildsäulen 
u. s. w. hinreichende Thätigkeit. Durch solche Werke erhob 
Perikles den Kunstsinn der schon von Natur reichbegabten 
Athener, so daß Athen die blühendste Stadt und die Athener 
- das gebildetste Volk der alten Welt wurden. Zu den Haupt¬ 
werken des Perikles gehören die Propyläen, der Parthe¬ 
non und das Ode um. 
Die Propyläen oder Vorhallen gehörten zu der Burg 
(Akropolis) von Athen und waren ein Werk des Atheners -
	        
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