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III. Gemeinschafts' und Berufsleben
3. Traurig schritt der ehrliche Hurone
fort von dieser unwirtbaren Schwelle,
bis durch Sturm und Guß der späte Abend
ihn in seine friedliche Behausung
und zu seiner braunen Gattin brachte.
Naß und müde setzt' er bei dem Feuer
sich zu seinen nackten Kleinen nieder
und erzählte von den bunten Städtern
und den Kriegern, die den Donner tragen,
und dem Regensturm, der ihn ereilte,
und der Grausamkeit des weißen Mannes.
Schmeichelnd hingen sie an seinen Knieen,
schlossen schmeichelnd sich um seinen Nacken,
trockneten die langen, schwarzen Haare
und durchsuchten seine Weidmannstasche,
bis sie die versprochnen Schätze fanden.
4. Kurze Zeit darauf hatt' unser Pflanzer
auf der Jagd im Walde sich verirret.
Über Stock und Stein, durch Thal und Bäche
stieg er schwer auf manchen jähen Felsen,
um sich umzusehen nach dem Pfade,
der ihn tief in diese Wildnis brachte.
Doch sein Spähn und Rufen war vergebens;
nichts vernahm er als das hohle Echo
längs den hohen, schwarzen Felsenwänden.
Ängstlich ging er bis zur zwölften Stunde,
wo er an dem Fuß des nächsten Berges
noch ein kleines, schwaches Licht erblickte.
Furcht und Freude schlug in seinem Herzen,
und er faßte Mut und nahte leise.
„Wer ist draußen?" brach im Schreckenstone
eine Stimme tief her aus der Höhle,
und ein Mann trat aus der kleinen Wohnung.
„Freund! im Walde hab' ich mich verirret,"
sprach der Europäer furchtsam schmeichelnd;
„gönnet mir, die Nacht hier zuzubringen,
und zeigt nach der Stadt — ich werd' Euch danken —
morgen früh mir die gewissen Wege!"
5. „Kommt herein," versetzt der Unbekannte,
„wärmt Euch! noch ist Feuer in der Hütte."
Und er führt ihn auf das Binsenlager,