abredeten sogleich, daß derjenige unter ihnen,
welcher König werden würde, ihm und seinen
Nachkommen dafür freie Unabhängigkeit und
ein jährliches kostbares Geschenk zusichern sollte.
Um die Königswürde wollte man loosen: der
sollte sie erhalten, dessen Pferd bey einem ge-
meinschaftlichen Spazierritt zuerst wiehern wür¬
de; ein Orakel, das einem Volke, dem noch
das Pferd ein heiliges Thier war, allerdings
sehr nahe lag.
Der Sage nach verschaffte die List dem Da-
rius in diesem Glücksspiele den Sieg. Sein
schlauer Stallmeister führte nämlich den Abend
vorher den Hengst desselben mit einer Stute in
die Vorstadt, durch welche am Morgen die Ge¬
sellschaft reiten wollte, schüttete ihnen daselbst
Futter in Menge auf, und brachte sie spät erst
wieder heim. Als nun am folgenden Tage der
glänzende Zug durch die Vorstadt ging, erinnerte
sich der Hengst beim Anblick des Futterplatzcs
der gestrigen Freuden, und wieherte feinen Rei¬
ter zum Könige. Die andern sprangen sogleich
von den ihrigen, und huldigten dem Darius.
So war also das Scepter über Asien wie¬
der m der alten Perserfannlie der Achameniden.
Um aber sein Ansehen noch mehr zu befestigen,
fand der ueue König doch für nöthig, sich noch
mit zwey Töchtern des Cyrus, einer Tochter
des Smerdis und einer des Otanes, zu vermäh¬