fullscreen: [Theil 2] (Theil 2)

abredeten sogleich, daß derjenige unter ihnen, 
welcher König werden würde, ihm und seinen 
Nachkommen dafür freie Unabhängigkeit und 
ein jährliches kostbares Geschenk zusichern sollte. 
Um die Königswürde wollte man loosen: der 
sollte sie erhalten, dessen Pferd bey einem ge- 
meinschaftlichen Spazierritt zuerst wiehern wür¬ 
de; ein Orakel, das einem Volke, dem noch 
das Pferd ein heiliges Thier war, allerdings 
sehr nahe lag. 
Der Sage nach verschaffte die List dem Da- 
rius in diesem Glücksspiele den Sieg. Sein 
schlauer Stallmeister führte nämlich den Abend 
vorher den Hengst desselben mit einer Stute in 
die Vorstadt, durch welche am Morgen die Ge¬ 
sellschaft reiten wollte, schüttete ihnen daselbst 
Futter in Menge auf, und brachte sie spät erst 
wieder heim. Als nun am folgenden Tage der 
glänzende Zug durch die Vorstadt ging, erinnerte 
sich der Hengst beim Anblick des Futterplatzcs 
der gestrigen Freuden, und wieherte feinen Rei¬ 
ter zum Könige. Die andern sprangen sogleich 
von den ihrigen, und huldigten dem Darius. 
So war also das Scepter über Asien wie¬ 
der m der alten Perserfannlie der Achameniden. 
Um aber sein Ansehen noch mehr zu befestigen, 
fand der ueue König doch für nöthig, sich noch 
mit zwey Töchtern des Cyrus, einer Tochter 
des Smerdis und einer des Otanes, zu vermäh¬
	        
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