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ähnlich heraus; die Stirn ist eckig. Aber aus dem Auge leuchtet 
Verständniß, Feuer und zugleich Sanftmuth; das Ohr ist klein, doch 
scharfgeschnitten und rastlos bewegt, die Nase sehr empfindlich. Die 
ganze Physiognomie trägt den Charakter einer gewissen psychischen 
Aristokratie. Die Füße, fein und fest, zeigen niemals jene Haar¬ 
büschel und jene breiten Hufe, welche das Malzeichen niederer Rassen 
sind; im Schritt, Lauf und Sprung sind sie immer gleich graziös. 
Nach arabischem Spruch muß das edle Pferd besitzen: vom Eber den 
Muth und die Breite des Kopfes, von der Gazelle die Anmuth und 
die Augen, von der Antilope die Munterkeit und den Verstand, vom 
Strauß den Hals und die Schnelligkeit. Solch einThier überholt 
den Pfeil und den Blitz des Pulvers, und von dem Gläubigen, der 
mit ihm im heiligen Kriege glänzt, wird einst am Tage des Gerichts 
der Schweiß desselben mit auf die Wagschale der guten Werke 
kommen. 
4. Die Nutzbarkeit des Pferdes nimmt mit dein dritten Jahr¬ 
zehnt sehr merklich ab; doch hat es nicht an edlen Thieren gefehlt, 
denen bis ins höhere Alter ungeschwächte Kraft blieb. Die Farbe 
des gezähmten Pferdes wechselt von Schwarz bis zu Weiß durch alle 
Schattirungen des Braunen und Fahlen hindurch. Es scheint, daß 
sie nicht ohne eine gewisse Beziehung stehe zu dem Charakter und 
Temperament, obgleich man sich vor allzubestimmten Sätzen wird 
hüten müssen. Lächerlich sind die Ansichten einzelner römischer Schrift¬ 
steller, wornach z. B. die Braunen zur Löwenjagd, Grauschimmel zur 
Bärenhatz, Rappen zur Jagd auf Hasen besonders geeignet seien. 
Das weiße Pferd darf im allgemeinen für sanft gelten, der Rappe 
für cholerisch, der Fuchs soll feurig und schnellfüßig, der Braune 
muthig und ausdauernd sein. Hiemit stimmt auch großentheils die 
allerdings von Aberglauben nicht freie Tradition der Araber. Ben 
Dyab, ein berühmter Wüstenhäuptling, der im Jahre 005 der Hed- 
fchra lebte, wurde einst von dem Scheik der Oulad-Aagoub verfolgt. 
Er wendete sich an seinen Sohn und fragte ihn: „Von welcher Farbe 
sind die vordersten Pferde des Feindes?" „Schimmel," antwortete 
dieser. „Gut, ries der Alte, so laß uns der Sonne entgegenreiten; 
sie werden schmelzen wie Butter." Eine Stunde später wandte sich 
Ben Dyab abermals zu seinem Sohne: „Von welcher Farbe sind 
die vordersten Pferde unseres Feindes?" „Rappen," rief der Sohn. 
„Gut, so laß uns steinigen Boden suchen und wir haben nichts zu 
fürchten; sie gleichen der Negerin des Südens, deren nackter Fuß auf
	        
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