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Deutschtum ein Retter. Vom Kaiser mit der Vollstreckung
ber Reichsacht gegen Magbeburg betraut, konnte er, im
Bunde mit Brandenburg, Hessen unb Mecklenburg, ein
bedeutendes Heer dort ansammeln. Als er sich ber Hilfe
des französischen Königs Heinrichs II. versichert hatte,
brach er plötzlich gegen ben Kaiser auf. Im Fluge durch¬
eilte er Deutschland, drang nach Erstürmung ber Ehren¬
berger Klause in Tirol ein unb staub vor Innsbruck;
Karl, krank unb ohne Heer, mußte nach Italien flüchten.
£) Sem Brnber Ferbinanb vermittelte ben Passauer Vertrag
(1552), ber ben protestantischen Stäuben freie Übung ber
Religion in ihren Ländern zusagte unb anerkannte,' baß
1ie den Beschlüssen des Konzils von Trient nicht unter¬
worfen seien. Auf dem Reichstage zu Augsburg (1555)
erzwangen die Protestanten ben' allgemeinen Religions-
Trieben. Nach ben Bestimmungen besselben sollten 1. bie
reichsunmittelbaren Stäube freie Wahl zwischen ber katho¬
lischen Kirche unb ber Lehre ber Augsburgischen Kon¬
fession haben; bie Untertanen aber in bezug auf bie
Religion von ihren Sanbesherrn abhängig sein' ober aus¬
wandern dürfen; 2. beim Übertritt eines geistlichen katho¬
lischen Landesherrn zum Protestantismus sollte derselbe
seines Landes und Standes verlustig gehen (der geistliche
Vorbehalt Ferdinands); 3. diesen geistlichen Vorbehalt
ließ die Gegenpartei nur zu mit der Deklaration, daß
die geistlichen Fürsten auf das Recht verzichteten, ihre
protestantischen Untertanen zum katholischen Glauben zu
zwingen.
„So^ blieb ein entwickelungsfähiger Keim zukünftiger
Zwistigkeiten am Leben."
s) Die politischen Folgen des protestantischen Sieges.
Moritz ging erst gegen den Kaiser vor, als er außer der
Hilft der deutschen Fürsten auch der Unterstützung
Heinrichs II. von Frankreich sicher war; dieser verlangte
aber als Preis die Einwilligung zur Besitzergreifung der
Bistümer Metz, Toul und Verdun, die er fofort ausführte
(1553). Der Kaiser versuchte vergebens in dem letzten
Feldzuge seines Lebens, Metz zurückzuerobern. Mit dem
Mißerfolg gegen den Protestantismus und Frankreich
brachen seine letzten Hoffnungen zusammen.
Moritz fand ein frühes Ende. Sein Parteigänger
Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach verlangte
für feine Hilfe die beiden fränkischen Bistümer, die ihm
Moritz verweigerte.
Er besiegte den Markgrafen in der Schlacht bei Sievers¬
haufen (1553); aber der Sieg kostete ihm das Leben.