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Die beflen Einfichten helfen su nichts, wenn man nicht
gngleich einen ernfilichen Willen hat, dasjenige fu thun , was
aan als gut erfennet, Die Menfchen wollen und thun zwar
jmmer dasjenige, was wirklich gut ift, oder was ihnen gut
zu fenn feheinet, Wenn aber etwas‘ Sutes ihren Neigun-
gen oder ihrer Bequemlichkeit zuwider ik, vder wenn ih
nen etwas anders lieber ift, fo unterlafjen fie oft Dinye zu
hun, welthe fie felbft für gut erfennen, Solde Leirte,
müffen {ich zu überzeigen fuchen, daß dasjenige, Was fie
fun follen, nicht nur wirklich gut fen, Tondern daß €$
auch verdiene, allem anderen VIrgesogen zu werden.
Zum Haushalten mird viel Fleiß erfodert. Wer Luft
gur Yrbeit hat; wer beftäfdig bemühet if, dur erlaubte
and rechtfhaffene Mittel fo viel zu erwerben, als ihm mög
lich ik, der if ein fleißiger Wirth. Wer aber die YUrbeit
flieht, und fich derfelben zu entziehen fuchet, der ift {auf
und fräg. So ein’ fauler Menfd- läßt die Befte Zeit und
Gelegenheit ungenuGt ‚vorbeiftreichen, und wenn er ja
noch arbeitet, fo hat er doch nit einen folden Nuken das
won, als er würde gehabt Haben, wenn er die rechte Zeit
und feine Kräfte angewandt Hatte.
Yu einer Hausbaltung Fann nicht ein Menfh alles
allein thun, Weib, Kinder. und Dicnftboten müffen dem
Mirche Gehilflich fepn. Um diefe Hilfe zu erhalten, muß
der Hausvater ‚als das Haupt der Haushaltung, das Nüs
£hige anordnen, ind, nadhlehen, ob,“ und wie feine Befehle
befolgt werden. Er muß einem jeden von feinen Uhterges
henen deutlich fagen, was er thum fol. Wenn die Unterges
benen fehlen, fo muß er.fie mit Ernfic, aber auch mit
Sanftmuth zurecht meifenz ev muß ihren den nöthigen
MUnterhalt, und dem. SGefinde. den ‚verfprochenen, Lohn zu
rechter Zeit geben; er muß die Hausgenoffen nicht hart Hals
fen, fondern ihnen Hiebreich begegnen‘, und fie zur From’
migfeit, ohne mekche unferem Bemühen das Sedeiben ‚eh
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