fullscreen: Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten

12 Kugelgestalt der Erde. 
am Himmel kann aber in Beziehung auf den Horizont, den Äquator oder 
die Ekliptik geschehen. 
3. Will man die Position eines Sternes in Beziehung auf den Ho¬ 
rizont bestimmen, so denkt man sich durch den Stern einen Scheitelkreis 
gelegt, den man Höhenkreis nennt. Dieser bildet im Zenith mit dem Me¬ 
ridian einen Winkel, das Azimuth (die Südweite) des Sternes, der durch 
den Horizontbogen vom Südpunkte bis zum Durchschnittspunkte des Höhen¬ 
kreises mit dem Horizonte gemessen wird. Man zählt dabei vom Süd¬ 
punkte als dem Anfangspunkte des Horizontes über O. nach W., also in 
der Richtung der täglichen Bewegung, 360 0 herum. Der Bogen des 
Höhenkreises von dem Horizonte hinauf bis zu dem Sterne heißt die Höhe 
dieses Sternes, die höchstens 90° betragen kann. Durch das Azimuth 
also und die Höhe eines Sternes wird die Position desselben in Beziehung 
auf den Horizont bestimmt. 
4. Um die Position eines Sternes in Beziehung auf den Äquator 
anzugeben, denke man, sich durch den Stern einen größten Kreis gelegt, der 
durch die Pole des Äquators geht und Deklinationskreis heißt. Dieser 
bildet mit dem Äquinoctien-Kolur einen Winkel, die Rectascension oder ge¬ 
rade Aufsteigung des Sternes, der durch den Äquatorbogen zwischen dem 
Frühlingspunkte und dem Durchschnittspunkte des Deklinationskreises mit 
dem Äquator gemessen wird. Man zählt dabei vom Frühlingspunkte über 
W. nach O., also in der Richtung der jährlichen Bewegung, 360 0 herum. 
Der Äquinoetien-Kolur ist der erste Dekliuationskreis. Der Bogen des 
Deklinationskreises vom Äquator hinauf bis zu dem Sterne heißt die De¬ 
klination oder Äbweichung desselben; da man diese vom Äquator aus nach 
9c. und nach S. zählt, so kann sie eine nördliche (-f- ])) oder südliche 
(—D) sein. 
5. Will man endlich die Position eines Sternes in Beziehung auf 
die Ekliptik angeben, als deren Anfangspunkt ebenfalls der Frühlingspunkt 
angesehen wird, so denkt man sich durch den Stern einen größten Kreis, 
den Breitenkreis, gelegt. Dieser bildet mit demjenigen größten Kreise, der 
durch die Äquinoctialpunkte und die Pole der Ekliptik geht, einen Winkel, 
die Länge des Sternes, durch den der Bogen der Ekliptik zwischen dem 
Frühlingspunkte und dem Durchschnittspunkte des Breitenkreises mit der 
Ekliptik gemessen wird. Man zählt dabei vom Frühlingspunkle über W. 
nach O. herum 360 °. Der Bogen des Breitenkreises von der Ekliptik bis 
zum Sterne hinauf heißt die Breite desselben. (Nördliche und südliche Breite.) 
6. Die Circumpolarsterne, die in ihrer oberen Kulmination ihre größte 
Höhe und in ihrer unteren ihre kleinste Höhe über dem Horizonte erreichen, 
geben das Mittel, die Polhöhe eines Ortes zu bestimmen. Hat man näm¬ 
lich mit Hülfe eines Quadranten und eines an demselben beweglich ange¬ 
brachten Fernrohrs die größte und die kleinste Höhe eines Circumpolar- 
sternes gemessen, so ergiebt die halbe Summe der oberen und der unteren 
Kulmination desselben die Polhöhe eines Ortes 
§. 18. 
Kugelgestalt der Erde. 
Daß die Erde keine vom Meere umflossene Scheibe, sondern, wie 
schon Eudopos und Aristoteles gegen Thales behaupteten, ein kugelförmiger
	        
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