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104.
105.
106.
(774) 'Nu kleidet iuch, min meide/ sprach Sifrides wip.
'ez muoz âne schände beüben hie min lip.
ir suit wol lazen schouwen, habet ir iht riche wât.
si mac sin gerne lougen, des si hie verjehen hat.'
(775) Man inohte in lihte raten: si suochten richiu kleit.
da wart yil wol gezieret manec vrowe unde meit.
dö gie mit ir gesinde des edelen küneges wip:
do wart ouch wol gezieret der schcenen Brünhilde lip.
(777) Die liute nam des wunder, wä von daz geschach,
daz man die küniginne also gescheiden sach,
daz si bi ein ander niht giengen alsam ê.
dâ von wart manegem degne sid vil sorclichen we.
107. (778) Hie stuont vor dem münster Guntheres wip.
dö bete kurzwile vil maneges riters lip
mit den schcenen frouwen, der si da nämen wäre.
dö kom diu schoene Kriemhilt mit maneger berücken schare.
108. (779) Swaz kleider ie getruogen edeler riter kint,
wider ir gesinde daz was gar ein wint.
si was so rieh des guotes, daz drizec küneges wip
ez möhten niht erziugen, daz eine erziugte ir lip.
109. (780) Ob ieman wünschen solde, der künde niht gesagen,
daz man so richer kleider gesaehe ie me getragen,
so da ze stunde truogen ir meide wol getan,
wan Brünhilde ze leide, ez bete Kriemhilt verlän.
110. (781) Zesamne si dö körnen vor dem münster wit.
ez tet diu hüsvrouwe durch einen grözen nit,
si hiez vil ühelüche Kriemhilde stän:
'ja sol vor küneges wibe nimmer eigen diu gegän.’
3 11. (782) Dö sprach diu schoene Kriemhilt (zornec was ir muot):
'kundestu noch swigen, daz waer dir lihte guot.
duo hast geschendet dinen schcenen lip.
wie möhte mannes kebse immer werden küneges wip?’
112. (783) 'Wen hästu hie verkehset?’ sprach des küneges wip.
'daz hän ich dich/ sprach Kriemhilt. 'dinen schcenen lip
minnetb erste Sifrit, min vil lieber man.
ja was ez niht min bruoder der dinen meituom gewan.
Str. 104. sin lougen es leugnen, was sie Hier ausgesprochen Hat. 108. wider
ir gesinde im Vergleich zu ihrem . . . daz eine erziugte . . . was sie allein auswies.
109. wan Br. . . . wäre es nicht Br. zuleide gewesen ... HO. diu stf. die Magd,
vgl. Dirne. 111. wie möhte immer werden . . . wie könnte je . . .
