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Schlacht bei Leipzig.
und endlich schloß sich auch Oesterreich, nachdem ein zu Prag abgehal¬
tener Friedenscongreß nicht zum erwünschten Ziele geführt hatte, den
Feinden Napoleons an und erklärte ihm am 12. August den Krieg.
Die Verbündeten stellten nun drei Hauptarmeen ans, nämlich die protze
Armee in Böhmen unter Schwarzenberg, welche 237,000 Mann zählte
und aus Oesterreichern, Nüssen und Preußen bestand. Die schlesische
Armee, welche 96,000 Mann stark war, und unter dem Oberbefehle
Blüchers stand; sie ward aus drei russischen Corps, und dem preußi¬
schen Corps Uork's gebildet. Die 124,000 Mann zählende Nordarmee
bei Berlin unter dem Kronprinzen Bernadotte von Schweden war zu¬
sammengesetzt aus Schweden, aus Russen und den preußischen Corps
Bülow's und Tauenzien's. Außerdem rückte gegen Hamburg ein Corps
von 21,000 Mann unter Walmoden und österreichische Armeen gegen
Italien und Bayern, welche zusammen 75,000 Mann zählten. Ein
russisches Reservecorps unter Benningsen (57,000 Mann) war im Anzuge.
4. Diesen Streitkräften stellte Napoleon ein Heer von 430,000
Mann entgegen. Zunächst erfocht die Nordarmee, namentlich die
Preußen, über die unter Oudinot gegen Berlin vordringenden Franzo¬
sen bei Großbeeren (23. Aug.) einen Sieg. Blücher besiegte die
Franzosen unter Macdonald (26. Aug.) an der Katzbach und vertrieb
sie durch diese Schlacht aus Schlesien; dagegen mißlang der Angriff
der großen Armee aus Dresden (26. und 27. Aug.), da es Napo¬
leon gelungen war, zur rechten Zeit aus Schlesien herbeizueilen; Van-
bcumnc sollte sie beim Rückzüge umgehen, aber in der Schlacht bei
Culm und Nollendorf in Böhmen (am 29. und 30. Aug.) wurde sein
Heer vernichtet und er selbst gefangen genommen. Als Napoleon durch
den Marschall Ney einen zweiten Versuch machen ließ, Berlin zu neh¬
men, griffen die Preußen unter Bülow diesen bei Dcnnewitz in der
Nähe von Jüterbogk (6. Sept.) an, und brachten ihm eine große Nie¬
derlage bei.
5. Jetzt zogen sich die verbündeten Heere immer enger zu¬
sammen. Blücher ging bei Wartenburg (3. Oct.) über die Elbe, welche
am 4. und 5. Oct. auch die Nordarmee bei Roslau überschritt. Die
große Armee drang über das westliche Erzgebirge vor, so daß Napo¬
leon seine sämmtlichen Streitkräfte bei Leipzig zusammenziehen mußte.
Und am 14. October begann die große Völkerschlacht bei Leipzig; die
große Armee kämpfte bei Wachau gegen Napoleon selbst, aber ohne
Entscheidung, Blücher siegte bei Möckern über Marmont. Nachdem
sich die Verbündeten am 17. October, an welchem kein Kampf statt¬
fand, bedeutend verstärkt hatten, besonders durch die Nordarmee und
durch die russischen Truppen unter Benningsen, griffen sie am 18. Oct.
auf sechs verschiedenen Puncten die Franzosen mit Ungestüm an, lange
schwankte der Sieg; aber endlich erlag Napoleon der Uebermacht und
Tapferkeit der Verbündeten, so daß er den Rückzug antreten mußte,
welcher durch die Erstürmung Leipzig's (19. Oct.) und durch die über«
eilte Sprengung der Elsterbrücke den Franzosen noch verderblicher wurde.
Napoleon hatte in der viertägigen schrecklichen Schlacht gegen 80,000
Mann, die Verbündeten 50,000 Mann verloren. Der König von Sach¬
sen, welcher in Leipzig zurückgeblieben war, wurde als Gefangener nach
Berlin geschickt.
6. Da Bayern sich am 8. October den Verbündeten ange¬
schlossen und (14. Oct.) an Frankreich den Krieg erklärt hatte, so vcr-