da sie vom Kampfe abgelassen und sich mit Beute beladen
hätten. Aber dann habe sich alles günstig für sie und un¬
günstig für die Römer gestaltet. U)as ein schlauer Führer
zu berücksichtigen habe, darauf habe er Bedacht genommen:
auf wasserbedeckte, ihnen wohlbekannte Flächen und auf
den Feinden nachteilige Sümpfe. Sie hätten den Rhein
und Germaniens Götter vor flugen. Unter deren Schutz
sollten sie den Kampf beginnen, eingedenk ihrer grauen,
(Eltern und ihres Vaterlandes. Der heutige Tag werde ent¬
weder der ruhmreichste von allen bisher oder der schmach¬
vollste für die Zukunft sein.
AIs sie durch Klirren mit den Waffen und Stampfen
mit den Süßen — wie es bei ihnen Sitte ist — ihren Beifall
bezeugt hatten, wurde der Kampf mit einem Hagel von
Steinen, Schleudereicheln und anderen Wurfgeschossen er¬
öffnet. Aber die Römer betraten den sumpfigen Boden
nicht, trotzdem die Germanen sie immer wieder reizten,
um sie aus ihrer Stellung herauszulocken.
18. Als alle Wurfgeschosse verbraucht waren und der
Kampf hitzig wurde, stürmten die Germanen wilder vor.
weil sie so ungeheuer groß waren und übermäßig lange
Lanzen hatten, gelang es ihnen, die im Wasser hin und her
treibenden und wankenden Krieger aus der Ferne zu durch¬
bohren. Zugleich schwamm von dem Damme, der, wie
erzählt, in den Rhein hinausgeführt war, ein Haufe Brukterer
herüber. Da entstand eine Verwirrung,- und schon ward
die Reihe der bundesgenössischen Kohorten zum weichen
gebracht, als die Legionen in den Kampf eingriffen, den
wilden Ansturm der Feinde abschlugen und die Schlacht zum
Stehen brachten.
Inzwischen kam ein botanischer Überläufer zu Gerialis
und teilte ihm mit, datz er dem Feind in den Rücken fallen
könne, wenn er Reiterei am Rande des Sumpfes hin schicke.
Dort sei fester Boden, und die Cugerner, denen die wache
zugefallen sei, seien nicht recht auf der Hut. Zwei Geschwader,
die unter Führung des Überläufers abgeschickt wurden,
umzingelten dann den ahnungslosen Feind. Als man am
Geschrei merkte, datz die Umgehung gelungen war, warfen
sich die Legionen von vorn auf den Feind. Die Germanen
wurden geschlagen und flohen dem Rheine zu. Der ganze
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