Die Spritze, ja, die ist dicht dabei,
doch Kasten und Röhren sind entzweil
Wie saure Milch läuft alles zusammen.
Man schreit und blickt auf die Feuerflammen.
Dazwischen — es war ein böser TCag —
hallt mancher Donner- und Wetterschlagl —
Nun sammelt sich der Magistrat,
und jeder weiß etwas, und keiner weiß Ratl
Der Bürgermeister, ein weiser Mann,
sieht sich das Ding bedenklich an
und spricht: „Hört mich, wir zwingen's nicht!
Der Turm brennt nieder wie ein Cicht.
Es kommt, wer hätte das gedacht sich,
wie Anno sechzehnhundertachtzig:
Erst brennt der Turm, die Kirche, die Stadt sodann.
Drum ist mein Rat: rett jeder, was er kann!“ —
Da laufen die Bürger, mit aller Kraft
ein jeder das Seine zusammenrafft.
Das ist ein Gerennel Wie fliegen die Zöpfe,
wie stoßen zusammen die Puderköpfe!
Auf einmal — was krabbelt dort aus dem Loch
am Turm? — der Jungel — Nein! — Und doch!
Er ist's, er klettert zu Turmes Spitze —
der Schlingel! Er nimmt vom Kopf die Mütze,
er schlägt auf das Feuer und — daß dich der Daus!
er löscht es mit seiner Mütze aus!
Er tupft am ganzen Turm umher,
man sieht nicht eine Flamme mehr!
Und während alle jubelnd schrein,
schlüpft er von neuem ins Loch hinein.
Er scheut des Magistrates Wesen
und sitzt, als wär' gar nichts gewesen.
Das mehrt den Jubel, die Bürger alle
rufen ihm Vivatl mit großem Schalle.
Der Bürgermeister aber spricht,
indem sein großer Zorn sich bricht:
„Holt ihn heraus! Ich erzeig' ihm Ehr'
und tu' für ihn zeitlebens mehr!“