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Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. 
Hiebei stell' ich mir den Himmel mit den heiligen Engeln vor, 
die mit Freuden seinen Willen tun, und keine Qual rühret sie an, 
und sie wissen sich vor Liebe und Seligkeit nicht zu retten und froh¬ 
locken Tag und Nachts und denn denk' ich: wenn es doch also auch 
ans Erden wäre! 
Unser täglich Brot gib uns heute. 
'n jeder weiß, was täglich Brot heißt, und daß man essen muß, 
solange man in der Welt ist, und daß es auch gut schmeckt. Daran 
denk' ich denn. Auch fallen mir wohl meine Kinder ein, wie die 
so gerne essen mögen und so flugs und fröhlich bei der Schüssel sind. 
Und denn bet' ich, daß der liebe Gott uns doch etwas wolle zu essen 
geben. 
Und vergib uns unsre Schuld, als wir vergeben unsern Schuldigern. 
Es tut weh, wenn man beleidigt wird, und die Rache ist dem 
Menschen süß. Das kömmt mir auch so vor, und ich hätte wohl 
Lust dazu. Da tritt mir aber der Schalksknecht aus dem Evangelio 
unter die Augen; und mir entfällt das Herz, und ich nehm's mir 
vor, daß ich meinem Mitknecht vergeben und ihm kein Wort von den 
hundert Groschen sagen will. 
Und führe uns nicht in Versuchung. 
Hier denk' ich an allerhand Exempel, wo Leute unter den und 
jenen Umständen vom Guten abgewichen und gefallen sind, und daß 
es mir nicht besser gehen würde. 
Sondern erlöse uns von dem Übel. 
Mir sind hier die Versuchungen noch im Sinn, und daß der 
Mensch so leicht verführt werden und von der ebenen Bahn abkommen 
kann. Zugleich denk' ich aber auch an alle Mühe des Lebens, an 
Schwindsucht und Alter, an Kindesnot, Kaltenbrand und Wahnsinn 
und das tausendfältige Elend und Herzeleid, das in der Welt ist und 
die armen Menschen martert und quält, und ist niemand, der helfen 
kann. Und Du wirst finden, Andres! wenn die Tränen nicht vorher 
gekommen sind, hier kommen sie gewiß, und man kann sich so herzlich 
heraussehnen und in sich so betrübt und niedergeschlagen werden, als 
ob gar keine Hilfe wäre. Denn muß man sich aber wieder Mut 
machen, die Hand auf den Mund legen und wie im Triumph fort¬ 
fahren: 
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Macht und die Herrlichkeit in 
Ewigkeit. Amen.
	        
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