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Ich rechte mit den Göttern nicht; allein 
Der Frauen Zustand ist beklagenswert. 
25 Zu Haus' und in dem Kriege herrscht der Mann, 
Und in der Fremde weiß er sich zu helfen. 
Ihn freuet der Besitz, ihn krönt der Sieg; 
Ein ehrenvoller Tod ist ihm bereitet. 
Wie eng-gebunden ist des Weibes Glück! 
20 Schon einem rauhen Gatten zu gehorchen, 
Ist Pflicht und Trost; wie elend, wenn sie gar 
Ein feindlich Schicksal in die Ferne treibt! 
So hält mich Thoas hier, ein edler Mann, 
In ernsten, heil'gerG) Sklavenbanden fest. 
25 O wie beschämt gesteh' ich, daß ich dir 
Mit stillem Widerwillen diene, Göttin, 
Dir, meiner Retterin! Mein Leben sollte 
Zu freiem Dienste dir gewidmet sein.• 
Auch hab' ich stets auf dich gehofft und hoffe 
40 Noch jetzt auf dich, Diana, die du mich, 
Des größten Königes verstoß'ne Tochter, 
In deinen heil'gen, sanften Arm genommen. 
Ja, Tochter Zeus', wenn du den hohen Mann, 
Den du, die Tochter fordernd, ängstigtest, 
45 Wenn du den göttergleichen Agamemnon, 
Der dir sein Liebstes zum Altare brachte, 
Von Trojas umgewandten Mauern rühmlich 
Nach feinem Vaterland zurück begleitet, 
Die Gattinch ihm, Elektren und den Sohn,ch 
so Die schönen Schätze, wohl erhalten hast; 
So gib auch mich den Meinen endlich wieder 
Und rette mich, die du vom Tod' errettet, 
Auch von dem Leben hier, dem zweiten Tode! 
67. Epigramme. 
(Venedig, 1790.) 
1. 
Diese Gondel vergleich' ich der sanft einschaukelnden Wiege, 
Und das Kästchen daraus scheint ein geräumiger Sarg. 
Recht so! Zwischen der Wieg' und dem Sarg wir schwanken und 
schweben 
Auf dem großen Kanal sorglos durchs Leben dahin. 
4) Er hatte sie zur Priesterin Dianas geweiht. 5) Klytämnestra. 6) Elektra 
und Orestes.
	        
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