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16. Ihr seid so schön, ihr dürftet wohl die Krone tragen 
Und einem reichen König als Erbinnen behagen. 
Landesfrauen heißen solltet ihr mit Ehre; 
Dem ihr so schmachvoll dienet, hat er so schöner Wäscherinnen mehre?" 
17. Da sprach mit trübem Mute das schöne Mägdelein: 
„Er hat wohl manche schöner, als wir mögen sein. 
Nun fragt, was ihr wollet; würd' es die Meist'rin inne, 
Es möcht' uns schlimm bekommen, säh' sie uns mit euch sprechen von 
den Zinnen." 
18. „Laßt es euch nicht verdrießen und nehmet unser Gold, 
Guter Spangen viere; das sei euer Sold, 
Daß ihr schöne Frauen uns Kunde möget sagen; 
Wir geben sie euch gerne, daß ihr Bescheid uns sagt auf unsre Fragen." 
19. „Gott laß euch eure Spangen selber wohlgedeihn, 
Wir nehmen nichts zu Lohne," sprach das Mägdelein; 
„Fragt, was ihr wollet, wir müssen schnell von hinnen; 
Säh' man uns bei euch beiden, das wär' mir leid von Herzen und 
von Sinnen." 
20. „Wem ist dieses Erbe und dieses reiche Land, 
Dazu die guten Burgen? Wie ist er genannt, 
Der euch ohne Kleider läßt so schmachvoll dienen? 
Wollt' er auf Ehre halten, euch anders zu behandeln würd' ihm 
ziemen." 
21. Sie sprach: „der Fürsten einer heißet Hartmut, 
Dem dienen weite Lande und feste Burgen gut; 
Der andre heißt Ludwig von Normandie der reiche. 
Ihnen dienen viel der Helden; sie sitzen ruhmvoll hier in ihrem Reiche." 
22. „Gern möchten wir sie sehen," sprach da Ortwein. 
„Könnt ihr uns bescheiden, ihr schönen Mägdelein, 
Wo wir die Fürsten beide in ihrem Lande finden? 
Wir sind an sie gesendet, selber eines Königs Ingesinde." 
23. Gudrnn die hehre sprach zu den Helden da: 
„Ich ließ sie in der Feste; heute Morgen sah 
Ich sie zu Bette liegen wohl mit vierzig hundert Mannen; 
Ich weiß nicht zu sagen, ob sie seitdem geritten sind von dannen." 
24. Da sprach der König Herwig: „Könnt ihr uns sagen, 
Vor wem denn die Kühnen so große Sorge tragen, 
Daß sie so viel Helden halten zu allen Zeiten? 
Zög' ich damit zu Felde, ich möchte wohl ein Königsland erstreiten."
	        
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