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Religion, womit ihn sein Stand angestecket hatte, herausgerissen.
Er ist ein gelassener, bescheidener und wirklich weiser Soldat; doch
hat seine Miene noch einen Rest von einer vormaligen Traurigkeit,
worunter sie aber nicht leidet. Er will als Soldat sterben, weil er
einmal gelernt hat, was zu diesem Stande gehört. Er schreibt gut
und will dies der Abhandlung vorH meinen Briesen zu danken haben.
Aber der gute Mann, sein Herz und nicht meine Abhandlung ist
die Mutter seiner Schreibart. Ich habe ihm noch eine kleine Biblio¬
thek aufgesetzet.-
Nun, das ist ein langer Brief, guter Graf. Meine ganze Brust
tut mir weh, so lange habe ich gesessen. Leben Sie wohl; so glücklich,
als ich mir zu sein wünsche, und bleiben Sie es bis an den letzten Ihrer
Tage! Ties wäre also der letzte Brief in dem 1754. Jahre. Und in
dem künftigen, wie wird es da sein? Gut! Nun, das gebe Gott!
Geliert.
Magnus Gottfried Lichtwer,
geb. den 30. Jan. 1719 zu Wurzen, studierte Jurisprudenz in Leipzig, ward Regierungs-
rat in Halberstadt, wo er den 7. Juli 1783 starb, — .Fabeln, Lehrgedichte. („Ser
Hänfling." V. Nr. 79.)
Ewald Christian von Kleist,
geb. den 7. März 1715 zu Zeblin in Pommern, besuchte vom 10. Jahre an die Jesuiten-
schule Cron in Groß-Polen, 1729 das Gymnasium zu Danzig, 1731 die Universität
Königsberg, um die Rechte zu studieren, ward 1736 dänischer, 1740 preuß. Offizier,
1756 Major, starb den 24. Aug. 1759 zu Frankfurt a. d. O. an den in der Schlacht
bei Kunersdorf (12. Aug..) erhaltenen Wunden. —, Lieder, Oden, Elegien, Idyllen.
(„Irin." V. Nr. 124.), Erzählungen, Fabeln. („Der gelähmte Kranich." IV. Nr. 97.).
„Der Frühling" (größere beschreibende Dichtung).
Johann Wilhelm Ludwig Gleim,
geb. den 2. April 1719 zu Ermsleben bei Ballenstädt am Harz, studierte 1738 auf
der Universität Halle die Rechte, wurde Hauslehrer in Potsdam, 1747 Domsekretär in
Halberstadt, später Kanonikus, starb den 48. Febr. 1803. -— Lieder („Lieder eines
Grenadiers"), Fabeln, Sinngedichte.
27. Der Hirsch, der sich im Wasser sieht.
Ein Hirsch bewunderte sein prächtiges Geweih
Im Spiegel einer klaren Quelle.
Wie schön steht es, sprach er, recht auf derselben Stelle,
Wo Königskronen stehn! und wie so stolz, so frei!
1) Die Abhandlung steht vor den Briefen, bildet die Einleitung dazu.