Full text: Mancherlei für Jung und Alt

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liehen, und durch die von uns an Stelle der Apostel vollzogene Spendung 
der Benediktion und unter der Fürbitte aller Heiligen deiner Leitung 
übergeben ist; auf daß du unter den ruhmvollen Streitern, mit den Edel¬ 
steinen der Tugend geschmückt und mit dem Preise der ewigen Glückselig¬ 
keit gekrönt, mit dem Erlöser und Heilande, unserm Herrn Jesus Christus, 
dessen Namen du trägst und dessen Stelle du vertrittst, ohne Ende der 
Glorie genießest. Der da lebet und regieret Gott mit Gott dem Vater 
in Einigkeit des Heiligen Geistes in alle Ewigkeit. Amen." Alsdann 
wird dem Könige das Scepter in die rechte, der königliche Stab in die 
linke Hand gegeben. In Frankreich war es Sitte, ihm auch eine elfen¬ 
beinerne Hand, als Symbol der Gerechtigkeit, zu überreichen; schon Hugo 
Capet wird ans manchen Siegeln mit derselben abgebildet. Ein anderes, 
ebenfalls häufiges Symbol der umfassenden Herrschaft war der Reichs¬ 
apfel, dessen jedoch das Pontificad Romanum nicht gedenkt. Nach 
Empfang dieser Symbole wird der König in Prozession nach seinem 
königlichen Sitze hin begleitet, wo er nunmehr von dem Erzbischof 
feierlich inthronisiert wird. Dieser erhebt dann seine Stimme und 
ruft durch die Hallen des Domes: „Vivat Rex in aeternum“, und 
der Chor stimmt, um Gott für die Wohlthat zu danken, daß dem 
Volke wieder eine natürliche, schützende und wohlthätige, Gottes Gesetz 
unterworfene, und zur Handhabung von Recht und Gerechtigkeit ein¬ 
geweihte Macht gegeben sei, das Te Deum laudamus an. Danach wird 
die Messe fortgesetzt; die Lektion wird schon in den ältesten Krönungsord- 
nungen aus den im Levitikns enthaltenen Segensworten über die, welche 
Gottes Willen thun, genommen, das Evangelium, während dessen Ver¬ 
lesung der König die Krone vom Haupte nimmt, nach älterem Gebrauche, 
aus Matthäus von Christi Antwort: „Gebet dem Kaiser, was des 
Kaisers ist"; in späterer Zeit hat man das Evangelium aber von der 
Anbetung der heiligen drei Könige dazu gewählt. Während des Offer¬ 
toriums schreitet der König zum Altare hin und bringt seine Opsergabe 
dar. Unter der Messe empfängt er dann mit entblößtem Haupte die 
heilige Kommunion, nach mehreren Krönnngsformularen unter beiderlei, 
nach dem Pontificale Romanum nur unter einer Gestalt, worauf dann 
von dem Erzbischof die allgemeine Benediktion erteilt wird. 
Georg Phillip s. 
Die Sonne nach ihrer Derlinsternng an die Erdbewohner. 
Nun ist's vorbei, ich bin des Schattens bar! 
Was das da drunten für ein Treiben war, 
Mit langen Röhren, angerußten Scheiben, 
Mit Zirkeln meine Flecken zu beschreiben!
	        
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