und von der Himmelskugel. 527
Mein Auge, auf meinem Skandpuncte der
Erde kann (fast) ganz diejenige Hälfte der Him-
melökugel übersehen, die meinen Scheitelpunct in
ihrer Mitte enthält, und die mein Horizont um-
grunzet. DasFchlende aber ist gegen die ganzeHälftt,
wie Nichts, weil die Himmelskugel, in Vergleichung
mit der Erdkugel, als unendlich groß angenommen
wird. Also ist in jedem Augenblicke ein Gestirn ent«
weder jenseits unter meinem Horizonte, und miv
unsichtbar, oder diesseits über meinem Horizonte, und
mir sichtbar.
Der Augenschein aber zeigt, daß mir jeder Fix»
stern, der mir zu Gesichte zu kommen pflegt, immet
von demselben östlichen Orte her aufgehe oder sichtbat
werde, und nach demselben westlichen Orte hin un«
sichtbar werde oder untergehe, das ist, daß er von
Osten her über den Horizont zu einer regelmässigen Zeit
aufsteige, und unter den Horizont wieder niedersteige.
And eben so ist es auf dem ganzen Erdboden.
Eine Art, diese Erscheinung zu erklären, ist,
wenn man voraus setzt, daß die Himmelskugel sich
beständig und regelmässig von Osten nach Westen um
die Axe drehe. Aber alles dieses ist auch eben so be.
greifiich, wenn man voraussetzt, daß die Fixsterne
als unbeweglich dürfen angenommen werden, und daß
sich die Erdkugel beständig und regelmässig von We¬
sten nach Osten um ihre Axe bewege. Die letzte
Voraussetzung, welche das Copernicanische System
heißt, wird aus vielen Beweisen von dm Kundigen
wahr befunden, Die Zeit also, in welcher sich die
Erdku»