Full text: Deutsche Gedichte für die Oberstufe Höherer Mädchenschulen

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I. Aus der Dichtung des Mittelalters. 
Trost mag es wohl nicht heißen, sei es drum - 
ja, ist's auch nur ein kleines Trüstelein, 
so klein, erzähl' ich euch davon, ihr spottet mein; 
doch freut sich selten jemand, der nicht weiß warum. 
Mich macht ein kleines Hälmchen froh: 
Es sagt, mir solle Gnade kommen; 
ich maß dasselbe kleine Stroh, 
wie ich's bei Kindern wahrgenommen. 
Nun höret all' und merket denn, ob sie es tu: 
Sie tut, tut's nicht, sie tut, tut's nicht, sie tut: 
Wie oft ich maß, so war noch stets das Ende gut: 
Das ist mein Trost nun; da gehöret auch Glaube zu. 
8. Herrschaft seiner selbst. 
Wer schlägt den Leun? wer schlügt den Riesen? 
Wer überwindet den und diesen? 
Das tut jener, der sich selbst bezwinget 
und seine Glieder all geborgen bringet 
aus wildem Sturm in wahrer Tugend Port. 
Wer nur gelieh'ne Zucht kann weisen, 
mag damit eine Weile gleißen, 
schnell wächst der Schein, schnell geht er fort. 
2. Volkslieder dieser und der späteren Zeit. 
"Marienwürmchen A u. Bl, 50. 
*i}äsleins Klage A u. Bl, 98. 
"Der vöglein Hnttoort A2, 137. BIT, 199. 
"Der Morgenstern A2, 152. B II, 1. 
"Der Lerche Gesang A3, 95. B II, 145. 
*Gute Nacht! A4, 3. Bill, 9. 
"Der unerbittliche ksauptmann A 4, 158. 
Bill, 179. 
"Innsbruck, ich muß dich lassen A6, 51a. 
BIV, 39 a. 
"Unmögliche Dinge A6, 51 b. BIV, 39b. 
*Kuckucks Tod A6, 51c. B IV, 39c. 
"fln die deutsche Nation A7, 18. 
*Ts ist ein Nos' entsprungen A7, 114. 
BIV, 149. 
1. Der Schweizer. 
(Aus „Des Knaben Wunderhorn".) 
Zu Straßburg auf der Schanz', 
da ging mein Trauren an; 
das Alphorn hört' ich drüben wohl anstimmen, 
ins Vaterland mußt' ich hinüberschwimmen: 
das ging nicht an. 
Ein Stund' in der Nacht 
sie haben mich gebracht; 
sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, 
ach Gott, sie fischten mich im Strome auf: 
mit mir ist's aus.
	        
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