Da (bei Groß⸗Görschen) kam ich noch einmal gut wieder davon.)
Den Morgen als den Zten May waren wir genöthigt das Schlachtfeld zu
verlassen und uns zurückzuziehen und die Retirade anzutreten. Wir zogen
uns fort und in Meisen an der Elbe da setzen wir uns wieder und ruhten
uns ein Par tage aus. Wir standen diesseit der Elbe, die Franzosen jenseit,
sie taten rüber schiesen, wir schosen auch rüber, aber es wurde weiter nichts.
Wir zogen uns nachhero fort und wir marschierten nach Bautzen, da standen
wir im Lager bei einem Wendischen Dorffe, wir musten immer auf Schantz
arbeit gehen; zuletzt hatten wir auch schon Noth um Lebensmittel, sie
haben den Bauren die Cartoffen aus dem Aker geholt, die sie erst gestekt
hatten. Das Lager war sehr groß, es standen zu viele Menschen da, die
ganze Armee hatte sich da versamlet,. um eine regulaire Schlacht zu
liefern.
Den 20. May ging es an; den 20. kamen wir nicht vor, aber den 21.
zu Mittage gegen 10 oder 11 uhr rükten wir auß, bis so lange haten wir
immer unter dem Kanonendonner gestanden und hatten die Gewehre
zusammengesetzt. Oa haben die Kanon-Kugeln Viele von unsen die Kolben
entzwey geschossen. Jetz rükten wir an; der jetzige General Jago der war
damals unse Prigade-Kommandeur, der nahm unse Battalion selbst und
rit voran und sagte: „Kinder folgt mir, ich wer euch führen“, und ließ das
Gewehr fällen. Oie Franzosen wurden zurückgetrüben und wir gingen mit
Hura auf die ihre gebaute Schantze. Weil wir aber heran kamen, da kamen
die Kugeln aber geflogen, denn weil diese die Schanze stark besetzt hatten
und hinter der Schanze rechts und lings Kanonen und Haubitzen sstanden],
und nun wurden wir von ihnen mit Kartetschen-Kugeln begrüst und unse
Attake die war nicht gerathen, wir musten kehrt machen, aber da sind viele
todt geblieben und auch blesirt worden. Ich ging rechts auf die Höhe, da
hatten wir auch eine Schanze, die war von den Tiralliere von Aten Regi-
ment besetzt, so zogen wir uns hin, aber wir musten sie auch verlassen,
denn weil sich die Franzosen schon auf der Seite vorbei gezogen hatten;
da kam ich auch noch mit Gottes Hülfe davon?).
Aun musten wir uns denselben tag fort ziehen und das Schlacht⸗
Feld verlassen; nun kamen wir an Sumpfige Wiesen und Graben und
Streucher und an einen Hoff und Mauren, da ging es recht vielen unglück⸗
lich, die in den Sumpf sind Stecken geblieben, viele sind von den Mauren
gesprungen und haben sich die Pajonetter in den Leib gestochen, so das
sie sind auf der Stelle liegen geblieben; denn weil die Infantry im Wege
nicht fortkommen konte, die Kanonen und Cavallery musten im wege
fahren und reiten, und die Infantry muste durch Sump, Graben, Moräste,
Heken und über Mauren Klettern und Springen. Ich kam recht gut durch,
aber piele Kamraten sind da ums Leben kommen und viele Dörfer sind
) Oas 3. Mustketier-Bataillon 2. Westpreußischen
Erzähler angehörte, verlor bei Groß-Görschen 290 Mann.
2) Das 3. Bataillon verlor bei Bauken 144 Mann.
Infanterie⸗Regiments, dem der