11
scheu erst am sechsten Tage? Wohin setzte er die ersten Menschen?
Was fanden sie dort schon vor? Wozu hat er ihnen Nahrung, Klei¬
dung, Wohnung und Fruchtbarkeit der Erde gegeben? Als wen er¬
kennen wir ihn also noch? Nach wessen Bilde schuf er den Menschen?
Wozu setzte er den Menschen auf Erden ein? Was sollte der Mensch
auf Erden thun? Nach wessen Willen sollte der Mensch die Erde
regieren? Nach wessen Willen und Gesetzen regelt sich alles auf der
Erde? Als wen erkennen wir Gott demnach drittens?
Mit Recht nennen wir darum den Schöpfer, Erhalter und Re¬
gierer Gott; denn Gott heißt soviel wie der Gute. Warum können
wir Gott „der Gute" nennen? Aus welchem Beweggründe kann er
den Menschen nur soviel Gutes erweisen? Wozu muß uns die Er¬
kenntnis Gottes antreiben?
b) Wir wissen weiter, wozu uns die Gottesliebe anhält! Gott
liebt den Menschen; welche Forderung wird er in seinen Geboten also
auch an uns stellen? Wenn wir ihn als Herrn und Vater betrachten,
als wen müssen wir unsere Mitmenschen ansehen?
c) Welches Gefühl erweckt die Gemeinschaft mit Gott in uns?
Diese Ruhe, dieser innere Friede soll sich auch äußerlich zeigen. Wo
soll uns die Seligkeit schon beherrschen? Mit wem leben wir hier
auf Erden in inniger und steter Gemeinschaft? Wie muß sich darum
auch das Leben mit unsern Mitmenschen gestalten?
ck) Christus sagt in einem seiner schönen Gleichnisse, daß alle Men¬
schen das Recht ans Rnhe und Frieden mit uns haben. Welches
Gleichnis meine ich? Erzähle vom barmherzigen Samariter! Wen
erkannte der Samariter als seinen Nächsten an? Worauf hat unser
Nächster Anspruch? Nicht nur unsere Verwandten und Bekannten,
unsere Freunde und Nachbaren sind unsere Nächsten. Worauf sieht
der Samariter bei seiner Hilfeleistung gar nicht? Welchen Grundsatz
befolgt er bei der Auswahl seines Nächsten? Welche Menschen haben
also vorzugsweise ein Recht darauf, daß wir sie als Nächste betrachten?
Association: Mal. 2, IO sagt: „Haben wir nicht alle einen Vater,
hat uns nicht ein Gott geschaffen?"
Wieso macht Gott bei der Erhaltung und Regierung keinen Unter¬
schied zwischen den Menschen? Wessen Vater ist er? Als was haben
sich demnach alle Menschen zu betrachten? Wer Gott als Vater an¬
erkennt, muß auch die Brüder erkennen; wer Gott liebt, muß auch die
Menschen lieb haben. Welchen Schluß können wir daraus ziehen, wenn