Full text: Die Freiheitskriege (H. 72)

für intern 
l. v: - 
: 
iorschung 
Braunschweig 
Bibliothek- 
(Einleitung. 
Lange währte es, bis der König Friedrich Wilhelm sich entschloß, 
offen mit Frankreich zu brechen (I 1). Groß war die Begeisterung, die sich 
zunächst des preußischen Volkes, dann aber auch anderer Teile unseres Va¬ 
terlandes (I 3) bemächtigte, und unbeschreiblich der Heldenmut, mit dem 
die Preußen im Frühjahrsfeldzuge kämpften (I 4). Begreiflich ist daher der 
entmutigende Eindruck, den die Nachricht vom Abschlüsse des Waffenstill¬ 
standes überall machte (I 5). Aber es fehlte auch nicht an Stimmen, die an 
einen Frieden nicht glaubten (I 5); und Napoleon, der zu großes vertrauen 
auf feine Feldherrnkunst setzte und auf die Begeisterung der Soldaten, die 
er geschickt zu entfachen mußte (I 2), zeigte Metternich gegenüber (I 6) und 
bei den Friedensverhandlungen zu Prag (I 7) in der Tat, daß er einem 
Frieden abgeneigt war, der feine bisherige Machtstellung vernichtete oder 
wenigstens erheblich einschränkte. So nahm denn der Krieg nach dem in 
Trachenberg aufgestellten Kriegsplane (I 8) seinen Fortgang und erreichte 
seinen Höhepunkt in der Schlacht von Leipzig (I 9), die zu einer völligen 
Vernichtung Napoleons hätte führen können, wenn nicht während derselben 
und nachher große Fehler begangen worden wären (I 10). Die nun von 
Metternich eingeleiteten neuen Friedensverhandlungen (111) führten wegen 
der Hartnäckigkeit Napoleons auch jetzt zu keinem (Ergebnis. 
Nach anfänglichen Mißerfolgen gelang es vor allem Blüchers tat¬ 
kräftiger Offensive (II 1), den Krieg bald zu einem befriedigenden Abschluß 
zu bringen. Aber noch einmal mußten die Waffen erhoben werden, als 
Napoleon 1815 in Frankreich landete und durch eine Kundgebung an die 
Armee (II 4), die ein vorzügliches Beispiel dafür ist, wie Napoleon durch 
die Macht feines Wortes die Truppen für seine Person und Sache zu be¬ 
geistern verstand, das Heer und damit Frankreich für sich zu gewinnen 
wußte. Man kann es begreifen, daß in Anbetracht der großartigen kriege¬ 
rischen (Erfolge ein (Bneifenau, Blücher, Arndt u. a. mit den fchließlichen Er¬ 
gebnissen des gewaltigen Hingens, wie sie im wiener Kongreß (II 3) und 
im zweiten Pariser Frieden (II 8) festgesetzt wurden, sehr unzufrieden waren 
(II 6. 9). Aber man muß die gewaltigen Schwierigkeiten bei den diploma¬ 
tischen Verhandlungen berücksichtigen (II 3), die besonders den preußischen 
Staatsmännern viel Kopfzerbrechen verursachten, und von denen uns die 
Briefe Humboldts an feine Gattin ein deutliches und lehrreiches Bild ver¬ 
schaffen.1 
1 Zur Ergänzung der hier gebotenen (yuellenstücke vgl. die Hefte I 13 und 
II 71 dieser Sammlung. 
(Quellenfammlung II, 72: <E6e, Freiheitskriege 1
	        
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