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Du aber, die Prinzessin rückwärts führend,
Entziehst dich eilig ihm; die Tür empfängt dich,
Jungfrau und Kett' und Lorbeerkranz ver¬
schwinden,
And einsam — einen Landschuh in der Land,
Den er, nicht weiß er selber, wem? ent¬
rissen —
Im Schoß der Mitternacht, bleibt er zurück.
Kurf. Welch einen Landschuh?
Hohz. Lerr, laß mich vollenden! —
Die Sache war ein Scherz; jedoch von welcher
Bedeutung ihm, das lernt' ich bald erkennen;
Denn da ich durch des Gartens hintre Pforte
Jetzt zu ihm schleich', als wär's von un¬
gefähr,
And ihn erweck' und er die Sinne sammelt:
Gießt die Erinnrung Freude über ihn;
Nichts Rührenders fürwahr kannst du dir
denken!
Den ganzen Vorfall, gleich, als wär's ein
Traum,
Trägt er bis auf den kleinsten Zug mir vor;
So lebhaft, meint' er, hab' er nie geträumt —:
And fester Glaube baut sich in ihm auf.
Der Limmel hab' ein Zeichen ihm gegeben:
Es werde alles, was sein Geist gesehn,
Jungfrau und Lorbeerkranz und Ehrenschmuck,
Gott an dem Tag der nächsten Schlacht ihm
schenken.
Kurf. Lm! Sonderbar! — And jener Land¬
schuh? —
Lohz. Ja!
Dies Stück des Traums, das ihm verkörpert
ward.
Zerstört zugleich und kräftigt seinen Glauben.
Zuerst mit großem Aug' sieht er ihn an: —
Weiß ist die Färb', er scheint, nach Art und
Bildung,
Von einer Dame Land; — doch weil er keine
Zu Nacht, der er entnommen könnte sein.
Im Garten sprach, — durchkreuzt in seinem
Dichten
Von mir, der zur Parol' aufs Schloß ihn
ruft, —
Vergißt er, was er nicht begreifen kann.
And steckt zerstreut den Landschuh ins Kollett.
Kurf. Nun? Drauf?
Hohz. Drauf tritt er nun
mit Stift und Tafel
Ins Schloß, aus des Feldmarschalls Mund
in frommer
Aufmerksamkeit den Schlachtbefehl zu hören;
Die Fürstin und Prinzessin, reisefertig.
Befinden grad' im Lerrensaal sich auch.
Doch wer ermißt das ungeheure Staunen,
Das ihn ergreift, da die Prinzeß den Land¬
schuh,
Den er sich ins Kollett gesteckt, vermißt!
Der Marschall ruft zu wiederholten Malen:
Lerr Prinz von Lomburg! — Was befiehlt
mein Marschall'?
Entgegnet er und will die Sinne sammeln;
Doch er, von Wundern ganz umringt —:
der Donner
Des Limmels hätte niederfallen können —!
(Er hält inne.)
Kurf. Wär's der Prinzessin Landschuh?
Hohz. Allerdings.
(Der Kurfürst fällt in Gedanken. Lohenzollern fährt
fort.)
Ein Stein ist er: den Bleistift in der Land,
Steht er zwar da und scheint ein Lebender,
Doch die Empfindung wie durch Zauber¬
schläge
In ihm verlöscht; und erst am andern Morgen,
Da das Geschütz schon in den Reihen donnert.
Kehrt er ins Dasein wieder und befragt mich:
Liebster, was hat schon Dörfling, sag mir's,
gestern.
Beim Schlachtbefehl, mich treffend, vorge¬
bracht '?
Feldmarschall. Lerr, die Erzählung, wahr¬
lich, unterschreib' ich.
Der Prinz, erinnr' ich mich, von meiner Rede
Vernahm kein Wort; zerstreut sah ich ihn oft,
Jedoch in solchem Grad abwesend ganz
Aus seiner Brust noch nie als diesen Tag.
Kurf. And nun, wenn ich dich anders recht
verstehe.
Türmst du, wie folgt, das Schlußgebäu mir
auf:
Lätt' ich mit dieses jungen Träumers Zustand
Zweideutig nicht gescherzt, so blieb er schuldlos.
Bei der Parole wär' er nicht zerstreut,
Nicht widerspenstig in der Schlacht gewesen.
Nicht? Nicht? Das ist die Meinung?
Hohz. Mein Gebieter,
Das überlaß' ich jetzt dir zu ergänzen.
Kurf. Tor, der du bist. Blödsinniger!
Lüttest du
Nicht in den Garten mich hinabgerufen.