Full text: Lese- und Hilfsbuch für den Unterricht im Deutschen an Gymnasien und anderen höheren Bildungsanstalten

IV. Jusländisltik Rkimstrophen 
Das Sonett 
von August Wilhelm Schlegel. 
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Zwei Reime heiß' ich viermal kehren wieder 
Und stelle sie geteilt in gleiche Reihen, 
Daß hier und dort zwei, eingefaßt von zweien, 
Im Doppelchore schweben auf und nieder. 
Dann schlingt des Gleichlauts Kette durch zwei Glieder 
Sich freier wechselnd, jegliches von dreien. 
In solcher Ordnung, solcher Zahl gedeihen 
Die zartesten und stolzesten der Lieder. 
Den werd' ich nie mit meinen Zeilen kränzen, 
Dem eitle Spielerei mein Wesen dünket. 
Und Eigensinn die künstlichen Gesetze. 
Doch wem in mir geheimer Zauber winket. 
Dem leih' ich Hoheit, Füll' in engen Grenzen 
Und reines Ebenmaß der Gegensätze. 
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Sonett 
von Platen. 
Sonette dichtete mit edlem Feuer 
Ein Mann, der willig trug der Liebe Kette; 
Er sang sie der vergötterten Laurette, 
Im Leben ihm und nach dem Leben teuer. 
Dr. Baldi u. Brunner, deutsches Lesebuch; 2. Aufl.
	        
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