430 Geschichte des Alterthums. IV. Zeitr. §. 161—163.
rischen Mitkaiser 5. Verus, die sittenlose Gemahlinn Faustina und
ihren missrathenen Sohn Commodus. In Kämpfen gegen die
Parther 461 — 466 wurde Mesopotamien (durch Berns Legaten)
gewonnen, aber neben andern: Unglück wie der großen Pest (wo¬
bei Galenus als Arzt sich hülfreich erwies) begannen jetzt Unheil
verkündend die Angriffe germanischer Völker. Zwar
kämpfte Marcus Aurelius mannhaft gegen Markmannen und
Quaden (474 Rettung und Sieg am Gran), aber er starb schon
480 in Vindobona und mit ihm erlosch die Reihe der guten
Fürsten.
V. Gruppe. Zeit der völligen Auflösung des Reichs unter
vielen schlechten und schwachen Raisern und der Herrschaft
der Oratorianer bis auf Aurelian. Don 480 bis 270 ». Chr..
(933 — 1023. a. „.).
a) Von Marc Aurels bis Sept. Severus Tod 480 — 211 n. Chr.
§. 161. Eine traurige jammervolle Zeit eröffnet sich nun
dem Blick, in welcher lasterhafte und schändliche Regenten über
ein elendes und tief versunkenes Geschlecht herrschen, dem auch
einzelne tüchtige und sittenreine Herrscher nicht aufhelfen können.
— Auf Marcus Aurelius folgte der grausame und sittenlose L.
Commodus (490 — 493), dessen Vorbild Nero war. Nur Lü¬
sten und Grausamkeiten ergeben wüthete er, durch entdeckte Ver¬
schwörungen noch misstrauischer gemacht, gegen alle Besseren,
strebte nur nach dem Ruhme eines Fechters (Hercules romand),
während die Legionen noch muthig gegen die Barbaren kämpften,
und wurde 492 ermordet. — Den besseren Pertin ap tödteten
nach drei Monaten die unbändigen, mit seinen Finanzreformen
unzufriedenen Prätorianer und verkauften den Thron dem meist¬
bietenden Schwelger M. Didins Julianus, welchen der vom
illyrischen Heere zum Kaiser ernannte Septimius Severus
nach der Einnahme Roms hinrichten ließ. Dieser herrschte (v.
493 — 244) mit Strenge und Grausamkeit, überwand seine
Gegner, schlug die Parther und plünderte ihre Hauptstädte, ver¬
folgte die Christen und erweiterte die Gränzen des Reichs in
Britannien, wo er zu Eboraeum starb.