Full text: Lesebuch für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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kaltes Blut hat; er überläßst es auch rubhig der Sonne. Aus 
den Eiern kommen jedoch nicht sogleich Kleine Frösche, son-— 
dern Tierchen, die man Kaulquappen nennt. NMan sielt an 
ihnen zuerst nur ein rundes, schwarzes Kügelöhen und ein 
etwas breit gedrücktes Schwänzchen. Aber allmählich ent— 
wickelt sich das Lierchen; die Hinterfüsse zeigen sich, eine 
Zeitlang danach wachsen auch die Vorderfülses, das 
Schwänzchen verliert sich, und endlich ist das Pröschlein 
fertig. Jetzt musß es nur noch viele Insekten, Schnecken 
und Würmer fressen, um ein grober Erosch zu werden. 
Und das tun die jungen und die alten Frösche sehr 
fleissig und werden dadurch den Menschen nützlich. Sie 
führen zu Wasser und zu Lande Krieg gegen die kleinen 
schädlichen oder lästigen Tiére. Dabei sind ihnen de 
langen und starken Hinterbeine, mit denen sie gewandt 
schwimmen und weit springen können, von grossem Nutzen. 
Wenn der Herbst kommt, verkriechen sich die Frösche 
in den Schlamm und halten dort einen Winterschlaf; erst 
im Frühlinge erwachen sie wieder. 
179. Die grüne Stadt. 
(Ernst Ortlepp.) 
1. Ich weiß euch eine schöne Stadt, 
die lauter grüne Häuser hat; 
die Häuser, die sind groß und klein, 
und wer nur will, der darf hinein. 
2. Die Straßen, die sind freilich krumm, 
führen hier und dort herum; 
och stets gerade fortzugehn, 
wer findet das wohl allzuschön? 
3. Die Wege, die sind weit und breit 
mit bunten Blumen überstreut; 
das Pflaster, das ist sanft und weich 
und seine Farb' den Häusern gleich. 
4. Es wohnen viele Leute dort, 
und salle lieben ihren Ort; 
ganz deutlich sieht man dies daraus, 
daß jeder singt in seinem Haus. 
5. Die Leute sind da alle klein, 
denn es sind lauter — Vögelein; 
und meine ganze grüne Stadt 
ist, was den Namen ‚Wald“ sonst hat.
	        
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