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19. Die kluge Maus. 
(Nach ¡0. Schulz.) 
Eine Maus kam aus ihrem Loche und sah eine Falle., „Aha!" 
sagte sie, „da steht eine Falle. Die klugen Menschen! Da stellen 
sie mit drei Hölzchen einen Ziegelstein aufrecht, und an das eine 
Hölzchen stecken sie ein Stückchen Speck. Das nennen sie eine 
Mausefalle. Ja, wenn wir Mäuschen nicht klüger waren! Wir 
wissen wohl, wenn man den Speck fressen will, klapp! füllt der 
Ziegelstein herunter und schlügt den Näscher tot. Nein, nein, 
ich kenne eure List!" 
„Aber," fuhr das Mäuschen fort, „riechen darf man schon 
daran. Vom bloßen Riechen kann die Falle nicht zufallen. Ich 
rieche den Speck für mein Leben gern, ein bißchen muß ich daran 
riechen." 
Es lief unter die Falle und roch an dem Speck. Die Falle 
war aber ganz lose gestellt, und als das Mäuschen dem Speck 
mit seiner Nase zu nahe kam, klapp! da schlug die Mausefalle 
nieder, und das lüsterne Mäuschen war zerquetscht. 
20. Pudel. 
(Hey.) 
Wer hat hier die Milch genascht? 
Hätt' ich doch den Dieb erhascht! 
Pudel, wärst denn du es gar? 
Pudel, komm doch! Ei fürwahr, 
einen weißen Bart hast du; 
sag mir doch, wie geht das zu? 
Die Hausfrau sah ihn an mit Lachen: 
Ei Pudel, was machst du mir für Sachen? 
Willst wohl gar noch ein Naschkätzchen werden? 
Da hing er den Schwanz bis auf die Erden 
und heulte und schämte sich so sehr. 
Der naschet wohl so bald nicht mehr.
	        
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