Full text: [Teil 3 = Kl. 6] (Teil 3 = Kl. 6)

daß meine Kinder, groß und klein, 
sich ihrer Feierstunde freun.“ 
Gewiß, so hat der Held gedacht, 
30 er hat sein Denken wahr gemacht. 
Drum, wo man Gutes liebt und ehrt, 
sein Angedenken ewig währt, 
und jedes Kindlein ehrfurchtsvoll 
den Edlen kennen lernen soll. 
158. Me friedricb der Große geweckt ward. 
Von Rulemann friedricb Gylert. 
Charakterzüge u. historische Fragmente aus dem Leben des Königs von Preußen 
Friedrich Wilhelm Kl. I. Teil. Magdeburg 1842. 8. 466. 
O^riebrid) ber Große arbeitete oft anhaltenb bis iu bie Nacht hinein. 
Einst saß er noch schreibend an seinem Pulte, als bie Mitter¬ 
nachtsstunde schon geschlagen hatte. Der hereintretenbe Kammerbiener 
Heyse, ber bei bem königlichen Vertrauen, bas er besaß, sich mehr 
erlauben bürste wie ein anberer, erinnerte baran, baß es schon spät unb 
Zeit zur Ruhe sei. Der König sagte: „Ich habe ba eine wichtige Arbeit 
vor, bie keinen Aussä)ub leibet. Wenn ich setzt zu Bette geheu soll, so 
muß Er mid) spätestens morgen früh um 4 Uhr wecken. Ich werbe 
bann noch schläfrig sein, nid)t ausstehen unb Ihn wieber wegschicken wollen. 
Aber ich befehle Ihm, baß Er sich nidjt abweisen läßt. Wenn ich nid)t 
ausstehen will, so kann Er mir bie Bettbecke wegziehen. Hört Er?" 
Mit bem Schlage vier trat Heyse ein. Der König schlief sanft unb 
fest. Aber ber treue Diener weckte ihn mit lauter Stimme. Der König 
schlug bie Augen aus unb sprad): „Es ist mir leib geworben! Id) muß 
noch zwei Stunben schlafen, komme Er um 6 Uhr wieber!" — „Eure 
Majestät haben aber besohlen!" sagte Heyse. — „Schäker!" ries ber 
König; „Er hört es ja, ich will nicht!" — „Majestät, Sie müssen," 
antwortete Heyse unb zog bie Bettbecke weg. — Nun staub ber König 
aus, unb als er nod) schlaftrunken gähnte unb sich reckte, ries er aus: 
„Ach Gott, wäre ich boch ein Kriegsrat geworben!" 
159. Gin Mißverständnis Friedrichs des Großen. 
Von ißax I)übner. 
Im Glanze der Königskrone. 2. Band. 3. Auflage. Breslau o. J. 8. 145. 
ber Große konnte nichts weniger bei seinen Offizieren leiben 
als Weichlichkeit; namentlich waren ihm bie kostbaren weichen Pelze 
zuwiber, welche bie reichen Husarenosfiziere, wenn sie in ben Winternächten
	        
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