34. Sehnsucht nach dem Frühling.
Von Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
Kinderlieber. Ausgabe von Lionel von Donop. Berlin 1877. S. 225.
1. O wie ist es kalt geworden
und so traurig, öd’ und leer!
Rauhe Winde wehn von Norden,
und die Sonne scheint nicht mehr.
2. Auf die Berge möcht1 ich fliegen,
möchte sehn ein grünes Tal,
möcht’ in Gras und Blumen liegen
und mich freun am Sonnenstrahl.
3. Höchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang,
möchte freuen mich im Freien
an der Uögel süßem Sang.
4. Schöner Frühling, komm doch wieder,
lieber Frühling, komm doch bald,
bring uns Blumen, Laub und Lieder,
schmücke wieder Feld und Wald!
5. Ja, du bist uns treu geblieben,
kommst nun bald in Pracht und Glanz,
bringst nun bald all deinen Lieben
Sang und Freude, Spiel und Tanz.
35. Die SOHHe. Von August Kippenberg.
Deutsches Lesebuch für Höhere Mädchenschulen. Ausg. L. 2. Teil. 37. Anfl.
Hannover 1910. S. 318.
5 ist gegen Ende des Monats März, um die Zeit
vor dem Osterfeste. Da sehen wir morgens
um sechs Uhr die Sonne in der Gegend des
Himmels aufgehen, die wir Osten nennen. Wie
sie erscheint, wird es hell; der Tag bricht an.
Bald steigt sie höher, und es verblaßt das Morgen¬
rot, das uns ihre Ankunft verkündigt hat. Die Luft wird um so
wärmer, je höher die Sonne am Himmel emporsteigt. Am Mittage
Porger-Wolff, Lesebuch für Knaben-Mittelschulen. III. 3