Full text: (Zweites und drittes Schuljahr) (Teil 1 für Kl. 8 u. 7)

2. Die Kinder stehn all' um sie her, 
Und jedes heischt sein Teil, 
Wenn eins gefragt wird: „Willst noch mehr?" 
Dann sagt es „ja!" in Eil'. 
3. Die Mutter hat nicht wenig Müh', 
Sie schneidet Stück auf Stück, 
Am Ende aber bleibt für sie 
Ein Käntlein doch zurück. 
4. Die Mutter spricht: „Laßt froh uns sein, 
Daß wir nicht leiden Not! 
Wo so viel Münder sind, wie klein 
Wird rasch ein großes Brot! 
5. Gib, Gott, daß überall wie hier 
Es reicht, bis alle satt, 
Daß jede Mutter auch gleich mir 
Zuletzt ihr Käntlein hat!" 
16. Die kleine Mühle. 
Oskar Dähnhardt. 
Es war einmal eine Frau, die hatte eine kleine, süße Tochter 
und weiter nichts; und sie wohnten zusammen auf einem hohen 
Berge. Einst wurde die Mutter krank, und da mußte das kleine 
Mädchen alle Tage allein ins Holz gehen und Beeren suchen. Als 
es nun einmal gar keine mehr finden konnte, setzte es sich hinter 
einen Busch und weinte. Da kam eine alte Frau aus dem Busch, 
die hatte eine lange Nase und fragte: „Was fehlt dir?" Das Mäd¬ 
chen klagte seine Not, und die alte Frau holte eine kleine Mühle 
aus dem Busch hervor und sagte: „Drehst du die Mühle links 
herum, so mahlt sie schönes, weißes Mehl, drehst du sie rechts herum, 
so mahlt sie feine Graupen; legst du den kleinen Finger auf den 
blanken Knopf, so hört sie auf; und sagst du es jemand, so mahlt 
sie gar nicht mehr." Damit war die alte Frau verschwunden.
	        
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