Vaterlands-'Vertheidig er. 5? 
feindlichen Geschützes zu seyn. Bomben und Granaten 
zerplatzten mit schrecklichem Krachen auf dem Hose dessel- 
den um und neben der Wohnung des Rieß; Kugeln schlu¬ 
gen hier und dort eln, und beschädigten letztere zu mehre¬ 
ren Malen. Sein Much blieb sich jedoch immer aleich. 
An der Thüre seiner Wohnung beobachtete er die Direk¬ 
tion der feindlichen Wnrfgetchoße mir einer Gelassenheit 
ohne ihres gleichen, und das y, doch immer mit gehöri¬ 
ger Vorsicht, beugte er jeder mösssichen Gefahr vor, selbst 
als ibm durch dieErpivston einer Bombe sein Gartenzaun, 
wenige Schritte von chm, zertrümmert wurde, w rettete er, 
was er retten wollte, das ibm anvertraute Grundstück, und 
sicherte dadu ch seiner zahl eichen Familie den Erwerb, wel¬ 
cher bey Demolirung des erstern vielle'cht auf einige Zeit gelit¬ 
ten hätte. Auf die Frage, warum er sich so drohender Gefahr 
preisgebe, äusserte er: „er glaube an ein göttliches Verhäng- 
niß, ohne welches ihm kein Haar gekrümmt werden könnte, 
und dem er nirgends zu entgehen vermöchte. Wäre ihm 
sein Ende hier bestimmt, so könne es ihm — indem er 
seine Pflichten erfülle — nicht anders als will¬ 
kommen seyn." Im Scherze pflegte er zuweilen dabey 
den Offizieren der Artillerie zu tagen: „Meine Herren: 
wenn Gott will, so ist meine Nachtmütze bombenfest." 
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Die ungeheuren Opfer, welche die jungen Preußen 
brachten, die als Freywill'ge sich an die Regimenter am 
schloßen, und mir ihnen in den blutigen Kampf zogen, 
werden gewiß nach vielen Jahrhunderten noch ein heiliges 
Denkmal vleiben, daß die deutsche Vaterlandsliebe, wenn 
sie einmal geweckt und erwacht ist, einen gediegenern und 
ehrwürdigern Charakter hat, als bey irgend einer Nation. 
Sre IJat eben so wenig die Gestalt einer schnell auflodern¬ 
den und vorübergehenden Strohflamme, als den Anstrich 
einer wilden Barbarey, welche, indem sie Alles nieder¬ 
wirft, Alles zerstört. Die preußischen Freywllligen gaben 
die Belege dazu tausendfach. Sie betrachteten den großen
	        
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