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und der arme Lastträger schleppte sich noch eine Strecke weiter; dann
brach er tot zusammen.
Zu spät erkannte der Treiber sein Unrecht, vergebens bemühte er
sich, sein Tier wieder zu ermuntern. Als er sah, daß alle Mühe um¬
sonst sei, zog er dem toten Esel die Haut ab und legte diese mitsamt
der ganzen Ladung dem Pferde auf den Rücken.
Nun trug das Pferd schwer an den Folgen seiner Unbarmherzigkeit.
,,Ach!" sprach es zu sich selbst, „hätte ich dem armen Esel geholfen, so
hätte ich mich nicht in die Not gebracht. Jetzt wird es mir gehen wie
meinem unglücklichen Gefährten."
246. Vom Fro8ch und der Maus.
Nach Äsop.
Eine Maus wäre gern über einen Bach gekommen und konnte
nicht hinüber. Sie bat einen Frosch um Hilfe. Der Frosch war
aber ein Schelm und sagte: „Ich will dir helfen; binde deinen Fuß
an den meinen, dann ziehe ich dich schwimmend hinüber." Als
sie aber mitten im Bache waren, tauchte der Frosch unter und
wollte die Maus ertränken. Diese sträubte und wehrte sich, so
gut sie konnte. Da kam plötzlich eine Weihe daher, erhaschte
die Maus, zog auch den Frosch mit ihr heraus und fraß sie beide.
247. Der Fuchs und der Storch.
Nach Asop.
Der Fuchs lud einst den Storch zu Gaste, und dieser erschien;
aber das Mahl bestand in verschiedenen Suppen, die in flachen Schüsseln
aufgetragen wurden.
Begierig schlürfte der Fuchs sie auf und nötigte mehrmals seinen
East, es sich doch auch hier wohlschmecken zu lassen. Der Storch, der
nichts von all dem genießen konnte, sah freilich, daß er angeführt sei,
behielt aber eine heitere Miene, lobte die Bewirtung ungemein und
bat seinen Freund nun auch aus den andern Tag zu sich.
Der Fuchs machte verschiedene Entschuldigungen; doch da der Storch
darauf beharrte, nahm er es an und stellte sich ein. Was nur von
Leckereien zu bekommen war, das hatte der Storch auch herbeigeschafft;
aber alles ward in Gläsern mit langen, engen Hälsen aufgetragen.
„Nun, Lieber," sprach der Wirt, „tu, als ob du zu Hause wärest
und folge meinem Beispiel!" Fröhlich machte er sich über die Speisen
