fullscreen: Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen

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Durst eintritt und nicht mehr,als bis diese gestillt sind ;man muß 
nur einfache Nahrungsmittel zu sich nehme», z.B. gut ausge- 
backenesBrot,jungesGemüse, nebst etwasFleisch,Obst u.s.w., 
nicht zu viele fette, mehlige und gewür,hafte Speisen, nicht 
viele warme oder geistige Getränke z. B. Thee, Kaffee, 
oder'wohl gar Wein und Branntewein, welcher Kindern 
ein Gift ist; man muß langsam essen und nicht zu viel 
Lei Tisch trinken, sondern erst einige Stunden nachher; sich 
auch nicht gleich körperlich oder geistig zu stark anstrengen 
und den Unterleib nicht durch Kleider und Krummsitzen 
zusammenpressen; Verdruß, Neid, Sorgen re. stören ebenfalls 
das Verdanungs- und Ernährungsgeschäft. (S. S. 26.) 
Manche Menschen besitzen, in Folge früherer Verwöh¬ 
nung oder eines krankhaften Zustandes eine ungewöhnliche 
Eßlust, Joseph Kolnicker, starb 1771, hatte einen so ausge¬ 
weiteten Magen, daß er Kieselsteine und ähnliche Dinge ver¬ 
schluckte, um ihn auszufüllen. Als er einst nach Holland reisen 
mußte und hörte, daß dort die Kieselsteine sehr selten wären, 
nahm er ein Säckchen davon aus Deutschland mit; einmal 
aß er binnen 8 Stunden zwei ganze Kälber. Er kam aber 
dadurch um seine Gesundheit und sein Auskommen; denn Nie- 
inand mochte ihn in Arbeit haben. 
§. 25. Herz und Adern. Blutumlaus. 
Das Blut, welches durch den ganzen Körper fließt und 
zur Ernährung desselben und aller seiner Theile dient, indem 
es sich in Fleisch, Knochen, Thränen u. s. w. verwandelt, 
enthält verschiedene Bestandtheile, hat eine rothe Farbe und 
befindet sich in dem Herzen und den Adern. Das Herz in 
Gestalt einer großen Birne liegt in der Brusthöhle und 
besteht aus mehreren starken Muskeln. Cs ist in eine größere 
und eine kleinere Abtheilung (Herzkammern) getheilt, mit 
einer dichten Haut, dem Herzbeutel, umgeben, und hat den 
Zweck, durch beständiges Zusammenziehen und Ausdehnen, 
das Blut in den Adern fortzutreiben. Die Adern sind zarte, 
häutige Röhren, welche >vie Stamm, Aeste und Zweige 
eines Baumes im ganzen Körper verbreitet liegen (daher 
immer Blut fließt, wenn tvir uns an irgend einem Gliede 
stechen), und iverdeu in Pulsadern und Blutadern eingetheilt. 
Jene, die mit Klappen versehen sind, damit das Blut nicht 
wieder zurücktrete, führen das Blut vom Herzen weg, diese
	        
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