Full text: [Teil 1 = 2. u. 3. Schulj] (Teil 1 = 2. u. 3. Schulj)

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Gras, — o wie groß war der blaue Himmel mit den weißen 
Wolken. 
2. Als ich neulich morgens über die Wiese ging, sah sie von 
weitem nicht grün aus. Die ganze Wiese war grau. Woher kam 
das? In der Nähe war die Wiese wunderschön. An jedem Gras¬ 
halm hingen ein oder zwei Wassertropfen wie Glasperlen. Plötz¬ 
lich kam der Sonnenschein, und alle Perlen fingen an zu funkeln. 
Ich sah Gelb, Grün, Kot, Blau und noch mehr Farben, und doch 
war es klares Wasser. Mutter sagte, es wäre Tau. Ich wollte einen 
bunten Tropfen auf den Finger nehmen, aber da waren die bunten 
Farben fort. — Gestern ging ich wieder über das Gras. Da war 
es noch sonderbarer. Es sah aus wie mit Zucker bestreut. Ich 
pflückte einen Grashalm. Lauter weiße, glitzernde Körnchen saßen 
darauf. Sie zerschmolzen zwischen meinen warmen Fingern. „Das 
ist Reif,“ sagte meine Mutter. Ilse Frapan. 
128. Die beiden Brummer. 
1. Es lag ein kleiner Strampelmann 
im grünen, grünen Grase, 
da kam ein dicker Brummer an — 
summ, summ — 
und flog ihm auf die Nase. 
Das Bürschlein klein 
hub an zu schrein, 
schlug aus mit Händen und Füßen, 
und dabei mußt' es niesen. 
2. Da flog der dicke Brummer fort 
mit Zittern und mit Beben. 
Ein andrer sitzt am Baume dort: 
Summ, summ — 
was mußt’ ich jetzt erleben! 
Ich ruh' mich still, 
da mit Gebrüll 
hub an ein Donnerbrausen 
und schrecklich Sturmessausen. 
3. Die Erde bebte mit Gewalt, 
ich kam vor Schreck von Sinnen; 
und vor mir tat sich auf ein Spalt — 
summ, summ — 
der Wind riß mich von hinnen
	        
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