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den drei Eschen warten und die Pferde indes grasen lassen; er aber wollte
mit Frau und Bindern einen anmutigen Fußpfad gehen, obwohl derselbe
ein wenig um sei.
Darauf ging er durch das Gebüsch waldein, immer tiefer hinein,
schaute dahin und dorthin, als ob er suchte, und die Frau glaubte schon,
ihr Mann habe sich verirrt. Nun erst sagte er ihr und den Kindern, wie
es ihm bei den reichen Vettern gegangen sei, und wer ihm das Geld ge¬
liehen habe, und lobte den Berggeist, vor dem sie sich fürchteten, mit
Tränen im Auge, indem er ihnen vorstellte, wie glücklich sie jetzt wären
gegen das Elend vor drei Jahren.
Darauf ging er allein weiter, die Felsenhöhle zu suchen, konnte aber
nirgends den Eingang finden, obgleich er gewiß wußte, daß er auf der
rechten Seite sei, wo er vor drei Jahren hineingegangen war. Er klopfte
mit einem Steine an den Felsen; er klingelte mit dem Geldsacke; er rief
den Berggeist, zu kommen und das Seine zu nehmen; aber niemand er¬
schien. Da ging er mißmutig zu seiner Frau und den Kindern zurück und
setzte sich mit ihnen auf den Rasen und wartete. Endlich, da sich niemand
sehen ließ, beschloß er, noch einmal nach dem Felsen zu gehen, dort noch
stärker anzupochen und zu rufen, und wenn auch dann niemand käme, das
Geld am Felsen hinzulegen; da möchte es der Bergherr sich holen. Aber
indem er seinen Vorsatz seiner Frau kundtat, brauste es in den Wipfeln der
Bäume; der Wind trieb dürre Grashalme und Laubblätter vor sich her
und jagte die kräuselnden Staubwolken in dem Wege aus, worüber die
Kinder sich freuten.
Unter dem Laube wurde auch ein zusammengerolltes Papierblatt über
den Weg getrieben, nach welchem die Kinder vergebens haschten. Endlich
warf der eine Knabe seinen Hut darauf, nahm es auf, und weil es ein
so weißes Papier war, brachte er's dem Vater. Da war es der Schuld¬
schein, unter welchem geschrieben stand: „Zu Dank bezahlt."
Nun war der Bauer froh und rief aus: „O, wie glücklich bin ich
jetzt! Mein Wohltäter kennt meine Ehrlichkeit und mein dankbares Herz."
5. Jetzt wollte er nach Haufe umkehren; aber die Frau ruhte nicht
eher, bis der Mann zu den reichen, geizigen und hochmütigen Vettern
fahren ließ, welche sie durch ihren Wohlstand recht zu beschämen gedachte;
aber als sie hinkamen, waren diese nicht mehr zu finden; sondern entweder
gestorben oder von ihren Gehöften vertrieben. Hochmut und Unbarm¬
herzigkeit kamen bei ihnen vor dem Falle; unser Bauer aber wurde täglich
wohlhabender und von allen geliebt, die ihn kannten; denn er war arbeit¬
sam und fleißig, hals seinen Nächsten gern und führte ein stilles, gottes-
fürchtiges Leben. Lehuert,