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Die so gereinigten Lappen wandern nun in den „Holländer",
d. i. ein flaches, bedecktes Faß, in welchem eine mit Messern versehene
Walze sich sehr schnell umdreht und au einer ebenfalls mit metallenen
Schneiden überzogenen Unterlage vorbeistreift, so daß zwischen diesen
Schneiden nur enge „Klemmen" bleiben. Durch diese werdeu die
saubereu Lappeu und Fetzen so lange geführt, bis sie ganz fein zer-
schnitten, zermahleu und zerrieben wordeil sind und beim
Hinzufügen vou Wasser eine breiige Masse bilden, „Halbzeug"
genannt. Das Halbzeug wird jetzt durch Pressen entwässert und kommt
hierauf zur Bleiche, wo selbst farbige Stoffe weiß werden.^
Nuumehr gelaugt die gebleichte Papier-Nohmaffe nochmals in
einen Holländer, um in „Ganzzeug" verwandelt zu werdeu. Es
wird dabei der Maffe Leim zugesetzt, der die Aufsaugfähigkeit des
Papiers aufhebeu soll; Löschpapier wird daher nicht geleimt. Soll
farbiges Papier (Buntpapier) verfertigt werdeu, so werdeu die be-
treffenden Farbeu mit der breiigen Maffe aufs iunigste vermischt.
Nachdem das „Gauzzeug" vou Sand und Knötchen befreit ist,
wird es aus eiu äußerst feines Draht sieb, die Form, geleitet, das
sich fortwährend in zitternder Bewegung befindet und über zwei Walzen
als Sieb ohne Ende läuft. Durch die Bewegung des Siebes fnllt
nun die Maffe in gleichmäßiger Weife die ganze Form ans und be-
wegt sich sodann über die Sau gapparate, die ihr den größten Teil
des Wassers entziehen. Durch einen Filz ohne Ende wird die Papier-
läge vom Siebe genommen und durch eine Anzahl von Walzeupaareu
geführt, aus deuen das feste, glatte uud trockene Papier hervorkommt,
das dnrch Schueideniaschiueu in jede gewünschte Form gebracht
wird.