Full text: (Zweites und drittes Schuljahr) (Teil 1 für Kl. 8 u. 7)

dankeninhalt des Schülers auflöst, an den das Neue angeknüpft 
werden soll; wenn er auf der zweiten Stufe das Neue in kleinen 
Abschnitten darbietet, mitteilt, wenn er auf der dritten Stufe 
das allgemein Gültige und Notwendige aus dem Neuen und aus 
verwandten alten Stoffen abstrahiert oder durch Verknüpfung 
zu allgemein gültigen Gesetzen gelangt, auf der vierten Stufe die 
neu gewonnenen Begriffe mit dem schon Bekannten zusammen— 
stellt, was wesentlich dazu gehört, anschließt und endlich auf der 
letzten Stufe wiederholt und anwendet. 
Eine Behandlung nach diesen Stufen führt zu den man— 
nigfaltigsten Wandlungen in der Auffassung eines Stoffes; daß 
dabei ein Stoff nicht gründlich durchgearbeitet würde, ist aus— 
geschlossen. Nur muß man sich hüten, diese Gründlichkeit zu 
übertreiben. Allzuviel ist ungesund und nicht jeder Stoff erträgt 
es, auf fünferlei Weise durchgeknetet zu werden. Jede methodische 
Einheit also in alle Formen der einzelnen Stufen einzwängen 
wollen, wäre ein verfehltes Beginnen. Das Veste kann durch 
Mißbrauch in das Gegenteil umschlagen, und wie weit in der 
Anwendung der formalen Stufen zu gehen ist, muß dem Lehrer 
der püdagogische Takt eingeben. 
Indem wir dies zu bedenken geben, gehen wir nun on eine 
kurze Betrachtung der einzelnen Stufen. 
2. Die Vorbereitung weckt die Erinnerung an bekannte 
oder ähnliche neue Stoffe, ruft das Interesse für alles Neue wach 
durch Anknüpfen an die Heimatkunde, an Tagesereignisse, an Ge— 
denktage, Gedichte, Sagen, Lieder und Karten, an letztere be— 
sonders dann, wenn der Ort der zu schildernden Begebenheit 
schon in der Erdkunde behandelt worden ist. 
Die Vorbereitung arbeitet daher mit allem, was der Schüler 
gelesen, gesehen, gelernt und erfahren hat und geht besonders 
von jenen Einrichtungen und Zuständen aus, die dem Schüler 
aus eigener Anschauung oder aus dem Unterricht in der Heimat— 
kunde bekannt geworden sind. 
Nicht das Buch oder der Lehrer steht jetzt im Mittelpunkte 
des Unterrichts, sondern der Schüler, und die Arbeit, die der 
Unterricht verrichtes vollzieht sich wesentlich im Vorstellungs—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.