V. Guatemala.
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Lande niedergelassen, und es ist schwer zu begreifen , wie ein sel-
ches Land als eigner Staat bestehen solle. — Endlich gehört
noch zu Mexiko die Gruppe der Revilla Gigedo-Inseln im
Austral-Ocean, 18° —20° N. B. Sie bestehen aus 3 Eilan¬
den , welche fast nur nackte Felsen und nur wegen des Robben¬
schlags wichtig sind.
V. Guatemala, oder die vereinigten Staaten
von Central-Amerika.
Der jetzige Staat Guatemala umfaßt den größten Theil des
langen Isthmus, welcher Nord- und Süd-Amerika verbindet;
doch haben die östlichen Provinzen Veragua und Panama, welche
den eigentlichen schmalen Isthmus bilden, sich an Columbia ange¬
schlossen, so daß das Gebiet von Guatemala von dem 8°5' bis
zum 16° 7' N. B. und vom 65° ß' bis 77° W. L. reicht. Gua¬
temala gränzt im N. und W. an Mexiko und das Meer der Antil¬
len, welches hier die beiden großen Busen von Honduras und
Guatemala bildet; im S. an den Austral-Ocean, im O. an Co¬
lumbia, und umfaßt etwas über 11000 □ M. Diese Gegenden
wurden schon 1502 von Columbus entdeckt. Auch hier herrschte
eine der mexikanischen ähnliche Civilisation. Nach der Eroberung
Mexiko's sandte Cortez ein kleines Heer von Spaniern und Mexi¬
kanern 1523 hierher, welches das Land bis 1548 mit geringem
Widerstände in Besitz nahm; nur die tapfern Indianer von Hon¬
duras, die Moskos und die Poyáis, behielten ihre Freiheit und
haben sie bis auf den heutigen Tag behauptet. Das Ganze bildete
eine eigne Administration unter einem General-Capitain, und
löste sich erst 1821 ohne Blutvergießen vom Mutterlande und
nahm den Namen Vereinigte Staaten von Mittel- oder
Central - Amerika an. Das Innere des Landes bildet eine
Hochebene von 3 — 4000F. Höhe, dieFortsetzung der Andes, die
bei Panama kaum 800 F. hoch, hier sich immer mehr erheben,
ihren höchsten Rücken an der Westküste entlang ziehen, wohl aber
nirgend Gipfel von mehr als 10000 F. bilden; nach O. senden sie
niedrige Landrücken. Die Küsten sind mehr ausgezackt und bilden
viel bessere Häfen als in Mexiko. Guatemala hat viele Vulkane,
vorzüglich in der Gegend des Nikaragua-Sees, und leidet sehr an
Erdbeben. Die Hochebene ist sehr fruchtbar und auch die Küsten
sind es bei weitem mehr als in Mexiko. Das Land ist seht gut
bewässert und unzählige Flüsse, wenn auch von kurzem Laufe, fal¬
len beiden Meeren zu. Der größte Landsee ist der von Nikara¬
gua, 160 OM. groß, von herrlichen, 5 —10000 F. hohen
Bergen umgeben; in dem See selbst erhebt sich der Vulkan Mom-
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